"Nach dem 1:0 haben wir 35 Minuten nicht stattgefunden", kritisierte Trainer Niko Kovac. Auch Joshua Kimmich sieht es so, er sagt: "Wir haben komplett den Faden verloren und sind noch nicht souverän genug, dass wir so ein Spiel über 90 Minuten durchziehen." So wie in der Hinserie, als die Bayern zu Hause gegen Augsburg (1:1), Freiburg (1:1) und Düsseldorf (3:3) jeweils einen Vorsprung vergeigten. Gegen die Schwaben hätte es ebenfalls wieder eng werden können. In der 33. Minute beispielsweise, als Keeper Manuel Neuer die Riesenchance durch Anastasios Donis, dem Torschützen zum zwischenzeitlichen 1:1, mit einer starken Parade vereitelte. Es wäre das 1:2 gewesen.
Erst ab der 70. Minute war klar, wer als Sieger vom Platz geht
Noch knapper war es in der 64. Minute: Nicolas Gonzalez scheiterte aus bester Position am Pfosten, ließ den erneuten Ausgleich zum 2:2 liegen. Erst ab der 70. Minute drückten die Münchner nochmals aufs Tempo, erhöhten die Schlagzahl, den Zug zum Tor. Erst dann war klar, wer als Sieger vom Platz gehen wird.
In den kommenden Wochen kommen ganz andere Gegner auf uns zu.
Leon Goretzka
Rund 50 Minuten aber gewährte der FCB dem in der Krise steckenden VfB immer wieder die Möglichkeit, Punkte aus der Allianz Arena zu entführen. Angesichts des Titelkampfes mit Borussia Dortmund, das scheinbar unaufhaltsam vornewegmarschiert, ist diese Instabilität die größte Gefahr der Münchner. Die Bayern, die den Rückstand von sechs Punkten aufrecht erhalten konnten, warnen also sich selbst. Nach Kimmich und Kovac auch Leon Goretzka, der weiß, dass "in den kommenden Wochen ganz andere Gegner auf uns zukommen".
Unsicherheiten in den Griff bekommen
Am Samstag das Auswärtsspiel in Leverkusen, danach der Pokalabend in Berlin, das Heimspiel gegen Schalke und ein – für Münchner Verhältnisse – Zwischenstopp in Augsburg, ehe am 19. Februar das Highlight des Jahres auf dem Programm steht: das Achtelfinale der Champions League an der Anfield Road in Liverpool. Bis dahin gilt es, den Gemütlichkeits-Modus und all die Unsicherheiten in den Griff zu bekommen. Das wissen sie in München.