Bundesliga

Videobeweis: DFB räumt zwei Fehler ein

Diskussionen ohne Ende

Videobeweis: DFB räumt zwei Fehler ein

Die fragliche Szene in Gladbach: Oscar Wendt zieht gleich ab und erzielt das 1:0.

Die fragliche Szene in Gladbach: Oscar Wendt zieht gleich ab und erzielt das 1:0. imago

Der FC Augsburg stemmte sich in Gladbach lange gegen die Niederlage, umso ärgerlicher war es dann, als Oscar Wendt in der 78. Minute zur Führung traf. Die großen Proteste von Augsburger Seite blieben zunächst zwar aus, doch bei Durchsicht der Bilder änderte sich das schnell. Beim 1:0 stand Lars Stindl im Abseits. Er spitzelt mit dem Fuß von hinten in Richtung Torhüter Gregor Kobel und steht im Sichtfeld des auf der Torlinie postierten Kevin Danso. Das Team erkennt die Abseitsstellung, Schiedsrichter Harm Osmers wertet sie aber als passiv. Es gibt keinen Videobeweis.

Tor für Gladbach - "eine strafbare Abseitsposition"

Ein Fehler – wie jetzt auch die Auswertung beim DFB ergab. "Nach unserer Analyse und Auffassung handelt es sich hier um eine strafbare Abseitsposition des Mönchengladbacher Spielers, da er zum einen aktiv versucht, den Ball zu spielen und sich damit in einem Zweikampf mit dem Augsburger Torwart befindet. Zum anderen nimmt er dem Augsburger Gegenspieler Kevin Danso, der auf der Torlinie stand, die Sicht und beeinflusst diesen", erklärte Drees, der beim DFB fachlicher Projektleiter für den Bereich Video-Assistent ist, auf der Website des Verbandes. Augsburgs Coach Manuel Baum hatte das Schiedsrichter-Team nach dem Spiel als "Dilettanten, die ihre eigenen Regeln nicht kennen", bezeichnet. Jetzt ermittelt der DFB-Kontrollausschuss gegen Baum.

Diskussionen schaden Videobeweis

Die beiden knappen Abseitsentscheidungen in Mainz (Leibold flankt, Zrelak spitzelt den Ball ins Tor. Videobeweis. Nach 2:02 Minuten revidiert Schiedsrichter Dankert seine Entscheidung, der Treffer zählt nicht) und Wolfsburg (Malli leitet den Ball auf Steffen weiter, der ihn ins Tor schießt. Videobeweis. Die Mannschaften stehen startbereit in ihren Hälften, da nimmt Schiedsrichter Zwayer den Treffer zurück) wurden hingegen nicht bemängelt. "In beiden Fällen haben die Video-Assistenten sehr genau und gewissenhaft gearbeitet", kommentiert Drees und kritisiert: "Dass diese faktisch richtig getroffenen Entscheidungen im Nachgang für Diskussionen gesorgt haben, dient leider nicht der inhaltlich wertvollen Auseinandersetzung mit dem Thema Video-Assistent."

Foul in Dortmund - "Die Bilder lassen keinen Spielraum für Interpretationen"

Thomas Delaney foult Noah Joel Sarenren Bazee

Tritt ohne Konsequenzen: Thomas Delaney foult Noah Joel Sarenren Bazee. imago

Dennoch musste Drees einen weiteren offensichtlichen Fehler eingestehen. In Dortmund traf Thomas Delaney im Strafraum Noah Joel Sarenren Bazee am Fuß. Klarer Strafstoß. "In der Nachbetrachtung wäre ein Eingriff des Video-Assistent notwendig und richtig gewesen. Die Bilder lassen hier keinen Spielraum für Interpretationen, da es sich um ein eindeutiges Foulspiel handelt", sagt Drees. Allerdings sei die Situation im laufenden Spiel so unscheinbar gewesen, dass weder Spieler, Offizielle noch das Schiedsrichterteam auf das Foulspiel aufmerksam geworden seien.

tru