Mario Gomez machte gute Miene zum für den VfB und ihn persönlich unschönen Spiel. Stuttgarts Stürmerstar musste sich bei seinem Ex-Klub 90 Minuten mit der Bank zufriedengeben. Seines Trainers Entscheidung auf eine Kontertaktik und damit auf andere Stürmertypen und nicht auf ihn zu setzen, hat "mich nicht überrascht". Allerdings sei dies "nichts Neues" für ihn gewesen. "Ich bin schon öfter in meiner Karriere auf der Bank gesessen", erklärt Gomez mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Seine Vertreter machten nicht mal einen schlechten Job. So erzielte Anastasios Donis mit einem glänzend geschlenzten 16-m-Schuss das 1:1. Doch in den entscheidenden Situationen passierten die gewohnten Fehler. Erst vergab Donis in der 33. Minute die Chance zum 2:1, in der 64. versemmelte Nicolas Gonzalez die Großchance zum 2:2. "In München bekommt man nicht viele Situationen. Da muss man effektiv sein. Das waren wir nicht", sagt Markus Weinzierl, dessen mutige Ausrichtung beim Rekordmeister nur deswegen nichts Zählbares brachte. "In der Schlussphase haben die Bayern ihre individuelle Klasse ausgespielt. Da sind sie sehr schwer zu verteidigen. Deswegen haben wir auch verloren."
Zieler steht zu seinem Fehler
Inklusive eines Patzers von Ron-Robert Zieler, der sich offen zu seinem Fauxpas bekennt. Beim 1:3 kam der Keeper zu spät und erwischte so die Bayern-Ecke nicht, die Leon Goretzka einköpfte. Ein Fehler, der "an mir nagt", sagt Zieler. "Jedes Gegentor tut weh, wir kriegen aktuell zu viele. Deswegen ist es besonders ärgerlich. Es ist der eine Schritt, den ich zu spät komme. Aber es hilft nichts. Ich kann es nicht korrigieren. Ich muss nach vorne schauen, es geht weiter."
Kabak feiert eine gelungen Premiere
Bei diesem Treffer ebenfalls eine Teilschuld trifft Ozan Kabak. Der dem Bayern-Torschützen zugeteilte VfB-Neuzugang konnte seinen Gegenpart trotz Ringereinlage nicht vom Kopfball abhalten. Trotzdem gibt es viel Lob für den Türken, der für rund elf Millionen Euro von Galatasaray kam, und sein Bundesligadebüt mit mehr Licht als Schatten feierte. "Er hat ein gutes Spiel gemacht", meint Weinzierl. "Es ist nicht so einfach, wenn man erst drei, vier Tage bei der Mannschaft ist. Wahrscheinlich kennt er nicht mal die Nachnamen der Mitspieler... Aber er hat es sehr gut gemacht. Ein gutes Spiel gegen Lewandowski." Den Kabak nach einer wackeligen Anfangsphase in der Folgezeit des Öfteren rustikal bekämpfte. Ohne Rücksicht auf den großen Namen und die lautstarken Beschwerden des Bayern-Torjägers. Eine gelungene Premiere, die allerdings nur wenig wert ist, nachdem die Stuttgarter wieder mal in den entscheidenden Situationen nicht fehlerfrei geblieben sind.