"Viel dümmer kann man sich nicht mehr anstellen", schimpfte der gefrustete Baier am Samstag kurz nach Schlusspfiff. Zweimal hatte sich der FCA von Düsseldorf auskontern lassen. Einmal nach eigenem Eckball kurz vor der Pause. Und einmal kurz vor Schluss, als die Augsburger ihre Absicherung voreilig aufgelöst hatten. "Da fehlen dir irgendwann die Worte und das Verständnis. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", meinte Baier. "Wir haben Moral gezeigt nach dem 0:1, aber wenn man dann so ein Gegentor kurz vor Schluss kriegt, muss man sich fragen, ob hier jeder bei der Sache ist."
Fehler wie am Samstag wiederholen sich beim FCA seit Wochen. Trainer Manuel Baum setzt weiterhin auf die gewohnte Spielweise mit oft hohem Pressing und Mut zum Risiko im Umschaltspiel. Aber wie lange kann man an einem Weg festhalten, der keine Siege und kaum Punkte bringt? "Klar willst du den Weg weitergehen. Aber wenn du ihn so weitergehst und jede Woche die Spiele verlierst, dann muss man sich fragen, ob man vielleicht etwas ändern muss", meinte der Routinier und räumte ein: "Dass wir etwas ändern müssen in unserem Spiel - gerade mit solchen Gegentoren - das weiß man und das sieht ja jeder."
Spielersteckbrief Baier
Bundesliga - 18. Spieltag
Baum hingegen sieht weiterhin keinen Anlass für ein generelles Umdenken. "Ich bin überzeugt von den Jungs und dem, was wir hier machen", betonte der Trainer auch am Samstag. Ursächlich für die Misere ist aus Baums Sicht nicht die grundsätzliche Ausrichtung, sondern Fehlerketten vor den Gegentoren. "Offensivdenken ist wichtig, aber es darf nicht passieren, dass wir so früh öffnen, obwohl die Situation total unklar war. Es war eine falsche Entscheidung", sagt er etwa zum 1:2. Fehler dieser Art ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison des FCA. Baum muss schleunigst einen Weg finden, wie er sie abstellen kann.
