Bundesliga

Hertha BSC: Niklas Starks Plädoyer für eine Viererkette

Herthas Ex-Nürnberger will gegen den Club ran

Starks Plädoyer für eine Viererkette

Intensiver Zweikampf im Telekom-Cup: Niklas Stark gegen Ibrahima Traore.

Intensiver Zweikampf im Telekom-Cup: Niklas Stark gegen Ibrahima Traore. imago

"Niklas ist nicht schlecht drauf, seine Zweikampfführung ist ordentlich", sagt der Berliner Trainer. Aber man habe am Sonntag beim Spiel gegen Gladbach in Düsseldorf gesehen, "dass Niklas noch pumpt – das ist nicht gut". Dardais Fazit: "Fitnessmäßig ist er schwer einzuschätzen. Wir müssen ihn im richtigen Moment reinschmeißen." Dass der U-21-Europameister von 2017 körperlich noch aufholen muss, verwundert nach seiner verletzungsbedingten Pause nicht. Für Stark war die Hinrunde nach einer am 10. November beim Bundesliga-Spiel bei Fortuna Düsseldorf (1:4) erlittenen schweren Knochenprellung am Mittelfuß gelaufen.

Stark spielte elf Jahre in Nürnberg

Pünktlich zum Trainingsauftakt im neuen Jahr am 3. Januar kehrte Stark wieder in den Kreis der Kollegen zurück - und hofft darauf, am Sonntag in Nürnberg erste Wahl zu sein. Zum Club war er 2004 als Neunjähriger gewechselt, nach elf Jahren im Verein folgte im August 2015 der Wechsel nach Berlin. Dreieinhalb Jahre nach dem Abschied aus Franken kehrt der Innenverteidiger erstmals im Hertha-Trikot nach Nürnberg zurück - und nennt das Wiedersehen "ein geiles Spiel - erstmals als Gast dorthin zu fahren und vor den Augen der Familie zu spielen, das ist etwas ganz Besonderes für mich".

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Während sein Trainer noch an der personellen und taktischen Ausrichtung tüftelt, wähnt sich Stark bereit für den Ernstfall: "Ich bin fit für 90 Minuten. Natürlich sind Bundesliga-Spiele über 90 Minuten nochmal was anderes als Testspiele oder Training. Aber es ist normal, dass man in einer Vorbereitung zwei, drei Spiele braucht, um reinzukommen - das geht jedem so." Dass Hertha zuletzt defensiv einige Probleme offenbarte und in der Hinrunde die aus den Vorjahren gewohnte Kompaktheit zuweilen vermissen ließ, ist Stark nicht verborgen geblieben.

Wir sollten zusehen, dass wir in Nürnberg zu Null spielen.

Niklas Stark

"Wir müssen wieder zusammen arbeiten, miteinander kommunizieren und dürfen uns nicht auf den anderen verlassen", sagt er. "Wir müssen erstmal gut stehen. Dann können wir auch unser Offensivspiel aufziehen. Wir sollten zusehen, dass wir in Nürnberg zu Null spielen." Letztmals ohne Gegentor blieben die Berliner in den ersten beiden Dezember-Spielen in Hannover (2:0) und gegen Frankfurt (1:0), davor (Leipzig 0:3, Düsseldorf 1:4, Hoffenheim 3:3) und danach (Stuttgart 1:2, Augsburg 2:2, Leverkusen 1:3) boten sie den Gegnern arg viele Räume und Möglichkeiten.

Dardai grübelt aktuell noch, ob er in Nürnberg auf eine Dreier- oder Viererabwehr setzt. Starks Meinung steht fest: "Wir haben in der Hinrunde viel mit einer Viererkette gespielt. Die Dreier- beziehungsweise Fünferkette war jetzt am Wochenende (beim 0:1 gegen Gladbach, d. Red.) auch nicht ganz so erfolgreich. Wir haben beides drauf und können auch mal wechseln, aber fühlen uns in der Viererkette etwas sicherer. Aber ich habe es nicht in der Hand, wie wir spielen."

Stark muss Dardai noch überzeugen

Sein eigenes Mitwirken hat er auch nicht in der Hand. Er muss in dieser Trainingswoche Dardai überzeugen, der über Starks Abwehr-Konkurrenten Fabian Lustenberger und Jordan Torunarigha sagt: "Sie sind fit." Während aber Karim Rekik (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel), der in Düsseldorf am Sonntag beim Spiel um Platz drei des Telekom-Cups gegen Gastgeber Fortuna (1:3) ein eher durchwachsenes Comeback gab, wegen seines körperlichen Rückstandes fürs Nürnberg-Spiel noch kein Kandidat ist, spielt Stark in Dardais Überlegungen sehr wohl eine Rolle:

"Wenn wir mit einer Fünferkette arbeiten, muss Niklas sowieso rein." Bis zum Sonntag will Stark seinem Coach noch ein paar Argumente liefern, dass er spielen muss - egal, wie die taktische Formation ausschaut.

Steffen Rohr