Bundesliga

Bobic spricht über die Psyche und "Eisen stemmen"

Frankfurts Sportvorstand zieht ein positives Fazit

Bobic spricht über die Psyche und "Eisen stemmen"

Blickt gerne über den Teich nach Florida: Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic

Blickt gerne über den Teich nach Florida: Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic imago

Aus Frankfurts Trainingslager in Orlando (Florida/USA) berichtet Julian Franzke

Am Sonntagvormittag absolvierte die Mannschaft in Orlando noch eine letzte Trainingseinheit, dann war es geschafft, zehn Tage Vorbereitung im Sunshine State Florida sind vorüber. Am Montagvormittag trifft der Reisetross im rund 20 Grad kühleren Frankfurt ein, wo am Mittwoch die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SC Freiburg beginnt.

Von Trainingsbedingungen wie in der IMG-Akademie kann die Eintracht rund ums Waldstadion nur träumen. Bobic ist als Profi und Funktionär viel herumgekommen - und schwärmt: "Was kannst du Besseres finden? In der Akademie riecht es in jeder Ecke nach Sport, so etwas haben wir in der Form noch nicht erlebt. Wenn man sich nur den Fitnesstrakt anschaut, da gehst du rein und hast einfach Lust, Eisen zu stemmen."

Buntes Programm macht "alle sehr glücklich"

Den langen Flug und den Zeitunterschied von sechs Stunden sieht er nicht als Problem. "Das wird zu oft diskutiert. Fragen Sie mal Tennisspieler ... Diese Ausreden können Sie vergessen, die gibt es bei uns auch nicht", betont der Sportvorstand. Er hebt vielmehr die positiven Aspekte hervor: die kurzen Distanzen innerhalb von Florida, die internationale Wahrnehmung der Eintracht durch den Florida-Cup und die Erlebnisse abseits des Trainingsplatzes. Ob traumhafte Strände, das NBA-Spiel zwischen Orlando Magic und den Boston Celtics, Achterbahnfahrten im Universal-Vergnügungspark oder ein Grillabend mit Fans und Sponsoren - die Spieler bekamen für ein Trainingslager ungewöhnlich viel geboten. "Du gewinnst andere Eindrücke, das ist auch für die Psyche sehr wichtig, alle sind sehr glücklich darüber", berichtet Bobic.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Im Vordergrund stand natürlich die Arbeit mit dem Ball. An den ersten Tagen setzte Trainer Adi Hütter zwei Einheiten an, reduzierte das Programm im Verlauf des Trainingslagers aber auf eine Einheit täglich. Mit der langen Reise habe das allerdings nichts zu tun, bekräftigt Bobic: "Es sind keine Trainingseinheiten weggefallen, das war nicht anders geplant. Sie waren von der Intensität und Länge her genau richtig. Du kannst bei nur ein, zwei Wochen Vorbereitung doch keine Kondition bolzen. Schnelligkeitsausdauer, aggressive, kurze Spieleinheiten, sehr viel Prävention, Krafttraining – es war alles dabei, was du in dieser sehr kurzen Pause für den Rest der Saison benötigst."

Die Grundstimmung ist sehr gut, das spürt man, es macht Spaß zuzuschauen.

Fredi Bobic

Die Mannschaft hat in den Einheiten einen guten, engagierten Eindruck hinterlassen, in den Übungsformen auf engem Raum mit Ball ging es heiß her. Doch auch der Spaß kam nicht zu kurz, die Profis hatten sichtbar viel Freude, auf und neben dem Platz wurde viel geflachst."Die Grundstimmung ist sehr gut, das spürt man, es macht Spaß zuzuschauen", findet Bobic.

Die 0:1-Niederlage gegen Flamengo zum Abschluss kann den positiven Gesamteindruck nicht trüben. Mit Blick auf das Spiel gegen Freiburg muss all das freilich nichts bedeuten. Wenn sich die Breisgauer am Samstag im kalten und zugigen Waldstadion nach Leibeskräften wehren, wird sich zeigen, ob die Mannschaft tatsächlich so gut vorbereitet ist, wie es die Eindrücke aus Florida nahelegen. Aus einer guten oder schlechten Vorbereitung, das lehrt die Erfahrung, lässt sich oft nur sehr wenig für den Saisonverlauf ableiten.

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