45 Minuten lang durfte Alphonso Davies beim Telekom Cup mitmischen, rechts über den Flügel. Um erstmals Wettkampfluft zu schnuppern. Und gewiss auch mit Kovacs Blick auf den Ernstfall, stehen den Münchnern doch momentan nur zwei fitte Außenbahnspieler zur Verfügung. Franck Ribery fällt für den Rückrundenauftakt in Hoffenheim aus, Arjen Robbens Einsatz wackelt. Bleiben nur noch Serge Gnabry und Kingsley Coman.
Neuer sieht Davies "gut integriert"
Als Ersatz könnten Thomas Müller oder Renato Sanches auf den Flügel rücken - oder aber auch Davies, der im Trainingslager in Doha bereits vollumfänglich mit der Mannschaft trainierte. Die Einheiten und deren Inhalte seien "sehr unterschiedlich" zum Training in Kanada, wie der Youngster erklärte. Daran müsse er sich erst ein wenig anpassen, meinte Kapitän Manuel Neuer. Für den Keeper sei Davies ein gut gelaunter, aufgeweckter Junge, der sich "schon gut integriert hat", wie Neuer sagt. Auch der 18-Jährige selbst hat ein gutes Gefühl, was seinen Start und seine Eingliederung in den Bayern-Kader angeht.
Spielersteckbrief Davies
Trainersteckbrief Kovac
Telekom Cup - Finale
Ich kannte die Spieler nur von der Playstation.
Alphonso Davies
Bis vor kurzem kannte er die FCB-Profis nur "von der Playstation oder den sozialen Netzwerken", wie er grinsend erzählte: "Im realen Leben sind die Kollegen aber noch cooler." Mit Thiago ist auch ein Vorbild unter ihnen, ein "Top-Athlet", ein "Vorzeigeprofi", wie Davies findet.
Davies: "Ein Traum geht in Erfüllung“, und "das rührt mich zu Tränen."
Für ihn "geht ein Traum in Erfüllung", etwas lange Zeit Surreales und jetzt Überwältigendes, das ihm noch immer "zu Tränen rührt", wie der in Kanada geborene Flügelflitzer betont. Dass er sich jetzt beweisen muss, sei ihm klar ; dass er etwas Zeit brauchen wird, ebenfalls. "Ich will dazulernen, mich verbessern", sagt Davies, "und ich werde jedes Spiel angehen, als wäre es mein letztes."
Agil, schnell - ein Strafstoß blieb ihm verwehrt
Am Sonntag wirbelte der flinke Außenbahnspieler gegen Borussia Mönchengladbach. Von den Kollegen häufig angespielt, bewegte er sich auf rechts ganz ordentlich. Er suchte den Weg in den Strafraum, wie kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als er nur durch ein Foul zu bremsen war, ihm der fällige Strafstoß aber verwehrt blieb. Ansonsten bot er sich an, war agil - einzig bei Flanken fehlte ein wenig die Präzision. Schon in Doha konnte man Ähnliches beobachten. Schnell rannte er die rechte Bahn entlang, im letzten Drittel aber wirkte er unsicher, nicht entschlossen genug.
Er benötigt nun mal Zeit. Aufgrund des aktuellen Engpasses auf der Flügelposition könnte die neue Nummer 19 aber schon früher gefordert sein als gedacht...
