Bundesliga

Borussia Dortmund - Alcacer: "Wenn du solche Mitspieler hast..."

Dortmunder Torjäger bangt um Rückrunden-Auftakt

Alcacer: "Wenn du solche Mitspieler hast..."

Hat die Zeit in Barcelona noch in den Knochen: BVB-Stürmer Paco Alacacer.

Hat die Zeit in Barcelona noch in den Knochen: BVB-Stürmer Paco Alacacer. imago

Aus Dortmunds Trainingslager in Marbella (Spanien) berichtet Matthias Dersch

Zwei Jahre lang drückte Paco Alcacer beim FC Barcelona wesentlich häufiger die Bank oder die Tribüne, als er in Pflichtspielen seiner Passion - dem Fußballspielen – nachgehen durfte. Borussia Dortmund profitierte einerseits davon – andernfalls wäre der Spanier für den BVB nie und nimmer zu haben gewesen. Andererseits aber leidet der Tabellenführer der Bundesliga auch darunter: Denn nur langsam scheint sich der Körper Alcacers an die Dauerbelastung bei seinem neuen Klub zu gewöhnen.

Gleich mehrfach musste der 25-Jährige in der Hinrunde aufgrund von muskulären Problemen pausieren. Im letzten Duell gegen Mönchengladbach dann war bereits nach 34 Minuten aufgrund eines Faserrisses Schluss. Mit den Folgen dieser Verletzung plagt er sich noch heute herum. Nur stark dosiert konnte er im Trainingslager in Marbella bislang trainieren. Am Mittwoch stand Alcacer zwar erstmals gemeinsam mit den Kollegen auf dem Trainingsplatz der Sportanlage Dama de Noche, doch als es die Einheit an Intensität zulegte, beendete er die Einheit.

"Ich muss etwas vorsichtiger sein"

"Es gab keinen Rückschlag", klärt er am Mittag auf, als er sich erstmals den mitgereisten Journalisten stellt. "Aber ich muss etwas vorsichtiger sein. Wenn du zwei Jahre lang wenig gespielt hast, dann brauchst du Zeit, um wieder hereinzukommen. Es geht nur peu a peu." Es ist daher fraglich, ob Alcacer zum Rückrundenauftakt gegen Leipzig dabei sein kann, auch wenn er sich selbst dieses Ziel gesetzt hat. "Aber", schränkt er selbst ein, "wenn du ein Problem hast, dann musst du vorsichtig sein, damit es nicht wieder schlimmer wird." Die Hoffnung sei da, dass er in der Rückrunde weniger Probleme habe als in der ersten Saisonhälfte. "Daran haben wir intensiv gearbeitet."

502 Minuten, zwölf Tore

Für den BVB wäre es im Titelkampf von höchster Wichtigkeit, dauerhaft auf Alcacers Dienste zurückgreifen zu können. Kein anderer Borusse – nicht einmal Marco Reus – kommt an die Torquote des Spaniers heran, der in nur 502 Bundesliga-Minuten zwölf Treffer erzielten konnte und bereits in einem halben Jahr mehrere Joker-Rekorde aufstellen konnte. Bestmarken, die ihn selbst überrascht haben – für die er aber durchaus eine Erklärung hat.

So sei die Bundesliga offensiver geprägt als die Primera Division. Die Teams würden auch nach Führungen weiter nach vorne spielen, anders als er es in Spanien erlebt habe. Und noch eine Tatsache helfe ihm: "Wenn du bei Borussia Dortmund spielst und solche Mitspieler hast", sagt er, "dann ist es leicht, Tore zu schießen."

Alcacer: "Marco ist ein fantastischer Spieler"

Insbesondere mit Reus harmoniert Alcacer bislang herausragend gut. Der BVB-Kapitän kümmerte sich früh um die Integration des Spaniers, der zunächst vom FC Barcelona ausgeliehen und dann fest verpflichtet wurde. "Marco hat seinen Anteil an meinem Spiel", sagt Alcacer, "wir haben ein sehr gutes Zusammenspiel. Er ist ein fantastischer Spieler. Und ich verstehe mich auch menschlich sehr gut mit ihm."

Etwas fehlt dem Angreifer aus Valencia allerdings noch zum endgültigen Glück in Dortmund: ein vernünftiges Paella-Restaurant. In seiner neuen Heimat habe er noch keins gefunden, erzählt er am Ende des Mediengesprächs, "ich werde auf meine Rückkehr nach Valencia warten müssen, um das Paella-Essen nachzuholen."