Bundesliga

Eintracht Frankfurts Goncalo Paciencia: "Bald bin ich bei 200 Prozent" - Frankfurts Stürmer der Zukunft greift neu an -

Frankfurts Stürmer der Zukunft greift neu an

Paciencia: "Bald bin ich bei 200 Prozent"

Frankfurts Goncalo Paciencia im Trainingslager der Eintracht in Bradenton (Florida/USA).

Frankfurts Goncalo Paciencia im Trainingslager der Eintracht in Bradenton (Florida/USA). kicker

Aus Frankfurts Trainingslager in Bradenton (Florida/USA) berichtet Julian Franzke

Passiert war das Unglück im Training am 10. September: Paciencia ging mit Schmerzensschreien zu Boden und musste von Physiotherapeut Thomas Stubner und Athletiktrainer Martin Spohrer vom Platz geführt werden. Es stand zu befürchten, dass sich der drei Millionen Euro teure Neuzugang vom FC Porto einen Kreuzbandriss zugezogen haben könnte. Doch Paciencia hatte Glück im Unglück: Der diagnostizierte Außenmeniskusriss musste zwar operiert werden und bedeutete das Hinrunden-Aus, doch nun kann der 24-Jährige neu angreifen. "Wenn man vier Monate außen vor war, kann man nicht erwarten, nach ein paar Einheiten schon auf dem Level des Rests der Mannschaft zu sein. Aber ich werde langsam wieder fit, passe mich dem Rhythmus an und werde sehr bald bei 200 Prozent sein", klingt der Angreifer zuversichtlich.

Spielersteckbrief Paciencia
Paciencia

Paciencia Goncalo

Spielersteckbrief Allan
Allan

Rodrigues de Souza Allan

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

mehr Infos

Im Training merkt man ihm die Freude an, wieder mittendrin statt nur dabei zu sein. Der 1,84 Meter große Stürmer ist beweglich und ein feiner Techniker, auf Sicht bringt er das Potenzial mit, die Eintracht verstärken zu können. Sein einziges Pflichtspiel absolvierte er beim Pokal-Aus in Ulm, wo er als Joker zum 1:2 traf. In den Wochen danach steigerte er sich im Training zusehends, bis ihn die Knieverletzung aus der Bahn warf; der Beginn einer "schlimmen Zeit", wie es Paciencia ausdrückt. "Wer ist schon gerne außen vor? Man will immer dabei sein, mittrainieren, spielen, sich an den Siegen beteiligen und sich in der Mannschaft nützlich und wichtig fühlen. Natürlich hat mich der Ausfall entsprechend betroffen gemacht", erzählt der Stürmer, dessen Vater Domingos eine Legende beim FC Porto ist.

Paciencia: "Ich bin bereit für den Kampf"

Doch längst ist der Frust über die Verletzung dem Optimismus gewichen. "Ich bin bereit für den Kampf", meint Paciencia. Dass es nicht leicht werden wird, an Konkurrenten wie Sebastien Haller, Luka Jovic oder Ante Rebic vorbeizukommen, weiß er natürlich. Aber er gewinnt der Situation etwas Positives ab: "Das sind sehr starke Stürmer, ich lerne von ihnen und mit ihnen. Woche für Woche werde ich stärker, weil ich das Privileg habe, mit diesen Mannschaftskollegen zu spielen – damit meine ich nicht nur die drei da vorne, sondern die gesamte Truppe."

Die Paciencia-Verpflichtung im Sommer war und ist als Vorgriff auf die Zukunft einzuordnen. Sportvorstand Fredi Bobic weiß, dass er das Trio Haller-Jovic-Rebic nicht ewig wird halten können. Deshalb war es eine kluge Entscheidung, in Paciencia einen Spieler zu holen, der sich in Ruhe im Schatten dieser "Büffelherde" entwickeln kann, bis er eines Tages selbst im Rampenlicht steht. Die Verletzung hat ihn zwar ein gutes Stück zurückgeworfen, doch Paciencia lässt im Training genügend Qualität erkennen, um in der Rückrunde zu einigen Einsätzen kommen zu können.

Wegen Rückkehr von Rode: Allan wird sich mächtig strecken müssen

Allan (r.)

Kann erst nach der Rückkehr nach Frankfurt wieder eingreifen: Allan (r.) kicker

Dieses Ziel verfolgt auch der vom FC Liverpool ausgeliehene Allan. Aktuell laboriert der Brasilianer allerdings noch immer an den Folgen eines Ende November erlittenen Außenbandrisses im Knie. In Florida absolviert er ein individuelles Aufbauprogramm, ins Mannschaftstraining wird er wohl erst nach der Rückkehr nach Frankfurt einsteigen können. "Ich habe angefangen zu laufen, brauche aber noch ein bisschen Zeit, bis ich absolut fit bin", berichtet der offensive Mittelfeldspieler. In zehn Tagen, glaubt er, sei er soweit. Sein persönliches Hinrundenfazit fällt aber nicht nur wegen der Verletzung unbefriedigend aus: "Ich bin hinter meinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben und habe nicht so viel gespielt. Aber ich werde daran arbeiten, dass ich in der Rückrunde mehr zum Einsatz komme – ich muss auch mehr spielen." Viermal kam der 21-Jährige in der Liga bisher zum Einsatz, für die Europa League ist er nicht gemeldet worden.

Da sich die Konkurrenzsituation im Mittelfeld durch die Rückkehr von Sebastian Rode verschärft hat, wird sich Allan mächtig strecken müssen, um häufiger als im alten Jahr zu spielen. Bitter für ihn persönlich: Gegen seine Landsleute aus Sao Paulo und Rio de Janeiro, auf die Frankfurt im Rahmen des Florida-Cups trifft, wird er sich nicht beweisen können.

Aufsteiger Sancho, Verlierer Hummels: Das Urteil der Profis