Die ersten Eindrücke sind natürlich positiv. Auch bei Peter Bosz, der seit Freitag die Werkself auf die Rückrunde vorbereitet. "Es sind nur die ersten drei Tage, aber ich glaube, der Kader ist gut, die Jungs arbeiten hart", sagte der Niederländer am Sonntag.
Dieses Urteil gilt auch für Leon Bailey, der den Trainingsauftakt am Freitagnachmittag verpasst hatte. Zumindest auf dem Platz. "Er war da. Ich habe noch in der Kabine mit ihm gesprochen, aber er war krank. Auch sein Flug war verspätet, aber er hätte auch nicht trainieren können. In Jamaika ist es sehr warm und durch die Klimaanlage im Flugzeug war er etwas angeschlagen", erklärte Bosz, "das war kein Thema."
Von einer Erkältung war bislang nicht die Rede. Doch dass Bosz diese anführte, um den 21-Jährigen öffentlich aus der Kritik zu nehmen, ist bemerkenswert. Der Trainer hätte auch das Reisemanagement des Jamaikaners kritisieren können: Schließlich ist es alles andere als optimal, wenn man als Leistungssportler seine Ankunft nach einem Interkontinentalflug erst für den selben Tag wie die erste Trainingseinheit einplant.
Bosz lenkte aber den öffentlichen Fokus darauf, dass Bailey ohnehin nicht hätte trainieren können, und schützte somit das Talent. Eine Maßnahme, die der Flügelstürmer nach einer schwachen Hinrunde als generösen Vertrauensvorschuss werten sollte.
Denn dass Baileys Verhalten von Bayer 04 und auch von Bosz nicht gutgeheißen wird, ist auch klar. Hatte doch Sportdirektor Simon Rolfes zuvor bereits erklärt, dass der Trainer mit Bailey gesprochen habe und die Sache vom Tisch sei. Intern hat Bosz also klare Worte für den Fauxpas des Angreifers gefunden, aber extern das erste Störfeuer in seiner Amtszeit auf die für seinen Profi angenehmste Art und Weise abgestellt.
Aranguiz ist wieder zurück
Wie Bailey stand am Sonntag auch Charles Aranguiz auf dem Trainingsplatz. Der Chilene, der aus familiären Gründen vom Klub für die ersten beiden Trainingstage freigestellt worden war, war pünktlich aus Übersee zurückgekehrt.