Bundesliga

Kovac über Titelrennen: "Werden nicht mit Krawall arbeiten"

Der Bayern-Trainer konzentriert sich auf die Aufholjagd

Kovac über Titelrennen: "Werden nicht mit Krawall arbeiten"

"Das musste ich auch erst lernen": Niko Kovac im Bayern-Trainingslager in Doha.

"Das musste ich auch erst lernen": Niko Kovac im Bayern-Trainingslager in Doha. Getty Images

Aus dem Trainingslager des FC Bayern in Doha/Katar berichtet Georg Holzner

Pünktlich um 10 Uhr begann die erste öffentliche Einheit des FC Bayern in Doha. Genau zwei Stunden lang ließ Trainer Niko Kovac an diesem Samstag bei wolkenlosem Himmel und 25 Grad Celsius trainieren. Hinterher, auf der mit deutschen wie mit lokalen Journalisten gerammelt vollen Pressekonferenz, sprach er "von fantastischen Bedingungen", die eine perfekte Vorbereitung ermöglichen. Das Wetter optimal, die Anlage und die Ausstattung auf dem modernsten Stand. Alles wunderbar, um sich bestmöglich auf die Mission Aufholjagd zu konzentrieren.

Trainersteckbrief Kovac
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Denn den Blick richten die Münchner spätestens nach den Siegen gegen Leipzig (1:0) und Frankfurt (3:0) vor Weihnachten nahezu ausschließlich auf den Meisterkampf.

Einmal spielen wir noch gegen den BVB, da gehen wir davon aus, dass wir das Spiel gewinnen werden.

Niko Kovac

Mit neuem Mut und gewohntem Selbstbewusstsein sind Bayern aus ihrem Urlaub zurückgekehrt, das war auch beim Coach zu sehen. Kovac erzählte nochmals, wie wichtig es gewesen sei, die einstigen neun Punkte Rückstand noch vor der Winterpause zu verkürzen. Und dass es jetzt darum gehe, den Druck auf den Spitzenreiter aus Dortmund hochzuhalten. Am besten "mit guten Leistungen" und ohne jegliche Scharmützel oder Giftpfeile.

"Wir werden nicht mit Krawall oder Verbalattacken arbeiten", betont der Coach. Sondern Ergebnisse einfahren. Woche für Woche. Um bloß keine weiteren Zähler zu verlieren. "Und klar", rechnet Kovac, "einmal spielen wir noch gegen den BVB, da gehen wir davon aus, dass wir das Spiel gewinnen werden."

"...dann ist es nicht so verstanden worden, wie ich wollte"

Man merkt, das Selbstvertrauen ist zurück. Was auch daran liegt, dass Kovac die Ergebniskrise für sich nutzen konnte, wie er erzählt. Rückblickend auf das vergangene Halbjahr sagt der Trainer: "Natürlich war es keine einfache Situation mittendrin, da haben einige Sachen nicht gepasst." Es seien viele Gespräche mit Spielern und den Bossen geführt worden - danach gab’s die taktische Änderung von 4-3-3 auf 4-2-3-1, die "ein wichtiger Punkt ist". Genauso das Ende der Rotation, wie er versichert: "Das hat dazu geführt, dass sich die Mannschaft gefunden hat."

Anfangs habe seine "Grundidee schon funktioniert", sagt Kovac: "Aber dann ist es nicht so verstanden worden, wie ich wollte. Dass wir immer wieder frische Kräfte haben und jeder ein Bestandteil des Erfolges ist. Das musste ich auch erst lernen und entsprechend anders handhaben."

Robben und Gnabry üten individuell, James und Hummels im Teamtraining

Jetzt scheint die Bayern-Maschinerie wieder zu laufen. Auch personaltechnisch sieht es wieder gut aus. Arjen Robben sollte bald wieder ins Teamtraining einsteigen, Serge Gnabry ebenfalls. Mats Hummels, der am Freitag noch aussetzen musste, übte an diesem Samstag ebenso komplett mit der Mannschaft wie James.

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