Aus Augsburgs Trainingslager in Algorfa berichtet David Bernreuther
Während der FCA für das Fehlen von Alfred Finnbogason (wurde zum zweiten Mal Vater) und Philipp Max (Magen-Darm-Infekt) triftige Gründe aufführte, bleiben diese bei Caiuby einmal mehr nebulös. Details will der Verein nicht nennen, eine Bewertung fällt deshalb schwer. Allerdings kündigte Reuter an, mit Caiuby nach dessen Rückkehr über mögliche Konsequenzen zu sprechen. Das legt nahe, dass der Verein mit der Abwesenheit des Profis nicht einverstanden sein kann.
Spielersteckbrief Caiuby
Zumindest habe Caiuby sich diesmal gemeldet, hieß es. Anders als im Sommer, als der FCA Tage brauchte, bis er seinen Spieler überhaupt erreichte. Im Juli verpasste der 30-Jährige das komplette erste Trainingslager und kassierte deshalb eine saftige Geldstrafe im fünfstelligen Bereich. "Das war der teuerste Urlaub seines Lebens", sagte Manager Stefan Reuter damals. Während der Hinrunde kam Caiuby dann zu spät zu einer Video-Analyse und wurde daraufhin für das Spiel gegen Hannover aus dem Kader gestrichen. Zudem sorgte Caiuby durch private Verfehlungen mehrfach für Schlagzeilen.
Reuter predigt immer wieder die Bedeutung von Gemeinschaft und Geschlossenheit für den FCA, besonders im Abstiegskampf. Caiuby verstößt mit seinem Verhalten immer wieder gegen diese Werte. In der Mannschaft gibt es seit einiger Zeit Spieler, die von den Eskapaden des Brasilianers genervt sind. Und die sich fragen, wie viel sich Caiuby erlauben darf und wie lange er von den Verantwortlichen nach außen Rückendeckung bekommt.
Caiuby wird zum Problem: Reuter muss es in den Griff bekommen
Sein sportlicher Wert war bislang stets ein starkes Argument für den schnellen, kopfball- und zweikampfstarken Flügelspieler. Doch Caiubys Leistungen in der Hinrunde waren durchwachsen und am Ende bescheiden. Durch seine Unzuverlässigkeit wird er immer mehr zum Problem für den FCA. Reuter muss es in den Griff kriegen. Caiuby wird die Schwierigkeiten mit seinem brasilianischen Charme nicht einfach weglächeln können.
Reuter sagte am Samstag, er könne die von Caiuby angeführten Gründe nachvollziehen. Dennoch sieht der Manager Redebedarf: "Wenn er da ist, werden wir das Gespräch suchen." Wann der Brasilianer in den Trainingsbetrieb zurückkehrt, ist allerdings noch ungewiss. Bis dahin würde Reuter das Thema am liebsten beiseiteschieben. Doch durch Verdrängen lässt sich das Problem Caiuby nicht lösen.
