Bundesliga

Lazaro: "...dann wären wir jetzt Dritter oder Vierter"

Rückendeckung für Berlin-Schlussmann Jarstein

Lazaro: "...dann wären wir jetzt Dritter oder Vierter"

Hätte sich in der Hinrunde mehr Punkte gewünscht: Valentino Lazaro.

Hätte sich in der Hinrunde mehr Punkte gewünscht: Valentino Lazaro. imago

Von Weihnachtsstimmung war bei Hertha BSC nach der 1:3-Niederlage in Leverkusen, die auf das 2:2 gegen Augsburg und das 1:2 in Stuttgart folgte, wenig zu spüren. "Wir haben verdient verloren. Sie waren am Ende auch die zwei Tore besser", sagte Herthas Abwehrspieler Fabian Lustenberger. "Sehr, sehr naiv" habe man verteidigt, ergänzte Valentino Lazaro, diesmal als Rechtsverteidiger in der Viererkette unterwegs. Und Trainer Pal Dardai urteilte: "Es war ein verdienter Sieg für Leverkusen. Wir haben die ersten 20 Minuten gepennt. Das war wie ein Freundschaftsspiel, wenige Zweikämpfe, wenig Aggressivität."

Durch die beiden Niederlagen in Stuttgart und in Leverkusen sowie das Unentschieden gegen Augsburg schloss Hertha die von vielen Verletzungen und einem Auf und Ab geprägte Hinrunde mit 24 Punkten ab. "Wir haben eine ordentliche Hinrunde gespielt, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Wir hätten ein paar Punkte mehr haben können, vielleicht sogar müssen", sagte Lustenberger. Noch deutlicher wurde Valentino Lazaro. "Über die ganze Hinrunde gesehen wären fünf, sechs Punkte mehr drin gewesen", so der Österreicher, der erklärte: "Wenn man rein tabellarisch sieht, gegen wen wir eigentlich hätten gewinnen müssen, dann wären wir jetzt Dritter oder Vierter."

Spielersteckbrief Jarstein
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Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
42
2
Bayern München Bayern München
36
3
Bor. Mönchengladbach Bor. Mönchengladbach
33

Patzer gegen die vermeintlich Kleinen

Neben Siegen gegen einige der Großen (unter anderem Bayern, Gladbach) ließ Hertha aber gegen die vermeintlich Kleinen wie Düsseldorf, Mainz oder Freiburg Punkte liegen (bzw. holte gar keinen). "Letzte Saison war es ein ähnliches Thema", sage Lazaro. Warum es wieder nicht gelang? Zum einen, weil durch den Ausfall von unter anderem Niklas Stark, Karim Rekik oder Marko Grujic Stützen fehlten. Zum anderen, weil Einstellung und Konzentration mitunter mangelhaft waren. "Das sind Sachen, die Fokus oder Willen erfordern. Wenn wir das aufbringen, haben wir sehr gute Chancen", sagte Lazaro.

Unglücklicher Auftritt in Leverkusen: Rune Jarstein.

Unglücklicher Auftritt in Leverkusen: Rune Jarstein.

Im neuen Jahr soll ein Großteil der Verletzten allmählich wieder zur Verfügung stehen, auch Mathew Leckie, der in Leverkusen einen Muskelfaserriss erlitt und möglicherweise auf die Teilnahme am Asien-Cup (5. Januar bis 1. Februar) verzichten muss. "Die Verletzten kommen zurück, dann haben wir wieder mehr Potenzial. Dann greifen wir wieder an", sagte Lustenberger, der die zuletzt vielen (und zum Teil frühen) Gegentore als einen Ansatzpunkt für Verbesserungen nannte. Kein Vorwurf traf in diesem Zusammenhang Rune Jarstein.

Der Norweger, in 16 von 17 Hinrundenspielen im Hertha-Tor und dabei bis auf die Ausnahme in Leverkusen eine Bank, machte beim zwischenzeitlichen 0:2 durch Kai Havertz eine unglückliche Figur. Aufgrund eines Platzfehlers versprang ihm der Ball bei einem Rückpass von Jordan Torunarigha. "Der Platz war sehr gut, leider ist in dem Moment der Ball hochgesprungen", sagte der Unglücksrabe. Und Lustenberger betonte: "Da kann niemand was dafür, es war eine unglückliche Situation. Wir brauchen nicht über Rune diskutieren. Das wäre der falsche Ansatz."

Jan Reinold

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Hertha BSC