Bundesliga

kicker-Auszeichnung: Fredi Bobic ist "Mann des Jahres 2018"

kicker-Redaktion vergibt Auszeichnung

Fredi Bobic ist "Mann des Jahres 2018"

Mann des Jahres 2018: Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt.

Mann des Jahres 2018: Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt. imago

Mitte 2016 übernahm Bobic das Zepter bei der Eintracht, in der Folge drehte er den Klub auf links, überwand dabei Vorurteile und Widerstände. Dabei hat der47-Jährige wesentlichen Anteil an der Ruhe und Kontinuität und damit dem Erfolg dieses Traditionsklubs, der im DFB-Pokalsieg 2018 gipfelte und sich in der Europa-League-Spielzeit 2018/19 fortsetzt.

Bobic gelang es, das Pokalsieger-Team zusammenzustellen - und stellte die Hessen entgegen vieler Zweifel und trotz des Abgangs einiger Stammspieler auch in der aktuellen Saison auf eine starke personelle Basis. Dabei meisterte er auch den Abgang von Trainer Niko Kovac in Richtung Bayern München: Mit Adi Hütter verpflichtete Bobic einen Neuling als Bundesliga-Trainer und lag damit goldrichtig - auch weil ein schwieriger Saisonstart mit dem Erstrunden-Aus im Pokal beim SSV Ulm (1:2) sowie drei Niederlagen in den ersten fünf Ligaspielen mit Besonnenheit bewältigt wurde.

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

mehr Infos
Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
Bor. Mönchengladbach M'gladbach (A)
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Bayer 04 Leverkusen Leverkusen (H)
1
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Ich betrachte diese Ehrung nicht nur als Auszeichnung für mich persönlich, sondern vor allem als Anerkennung für das Mitarbeiter-Team, das ich zusammengestellt habe.

Fredi Bobic

Die Eintracht stabilisierte sich, die SGE-Auftritte in der Gruppenphase der Europa League waren vorbildhaft für die Bundesliga: Als erstem deutschen Klub gelang der Einzug in die K.-o.-Phase ohne einen Punktverlust. Auch das wäre ohne das souveräne Wirken Bobics, bei dem seine internationale Erfahrung hilfreich ist, nicht möglich gewesen.

Bobic tritt dabei nie als Schaumschläger auf, er drängt nicht in den Vordergrund. Wenn er sich äußert in den Debatten über Investoren, Auswüchse auf dem Transfermarkt oder die Fankultur, ist ihm Populismus fremd. Differenziert und realistisch, geradlinig geht Bobic vor, legt seinen Worten und Taten, wie er selbst sagt, "harte Arbeit" zu Grunde.

Diese Grundhaltung demonstriert er auch im großen kicker-Interview (Montag-Ausgabe) anlässlich seiner Auszeichnung. "Sie erfüllt mich mit Stolz", meint Bobic, schließt aber sofort an: "Ich betrachte diese Ehrung aber nicht nur als Auszeichnung für mich persönlich, sondern vor allem als Anerkennung für das Mitarbeiter-Team, das ich zusammengestellt habe. Ich stehe zwar in der Verantwortung, aber das kannst du nie alleine schaffen. Meinen tollen Mitarbeitern wird das weiteren Antrieb geben - sie wissen, dass ich das so einschätze, dass das eine Auszeichnung für uns alle ist." Eine wohltuende Haltung in diesen aufgeregten Zeiten mit allgemein zu viel Gegockel in der Branche.

Löw über Bobic: "Uneitel, offen, souverän, klar, meinungsstark und zielgerichtet"

Und eine Haltung, die auch Bundestrainer Joachim Löw hervorhebt: "Fredi Bobic ist einer, der dem Fußball in Deutschland unheimlich guttut und somit ein Gewinn für uns alle ist", sagt Löw über den Mann des Jahres 2018. "So schnörkellos und direkt sein Spiel als Stürmer war, so uneitel, offen, souverän, klar, meinungsstark und zielgerichtet agiert er jetzt in seiner Funktion in Frankfurt. In einem Umfeld, das gewiss nicht immer einfach ist. Auf Fredi ist einfach Verlass, und man weiß immer, woran man bei ihm ist."

In der Montag-Ausgabe des kicker spricht Fredi Bobic im großen Interview über die bewegenden Zeiten bei der Eintracht rund um den Pokalsieg, über das Sturmtrio Haller-Rebic-Jovic, sein Rezept bei Spielerverpflichtungen und seine Unzufriedenheit mit dem Videobeweis. Zudem kommen in Bundestrainer Löw, DFL-Geschäftsführer Seifert, SGE-Aufsichtsrat Steubing sowie den Comedians Otto Waalkes und Henni Nachtsheim fünf Weggefährten zu Wort.

Jörg Jakob/bru

Von 1990 bis heute: Alle Männer des Jahres