Bundesliga

Lucien Favre vor BVB-Gladbach: "Es war speziell damals"

Hecking sieht Dortmund gegen Gladbach als Favoriten

Favre vor dem Topduell: "Es war speziell damals"

2011 noch gemeinsam bei der anderen Borussia: Lucien Favre und Marco Reus.

2011 noch gemeinsam bei der anderen Borussia: Lucien Favre und Marco Reus. imago

Lucien Favre stutzt kurz, als ihm am Mittwoch die unvermeidliche Frage nach dem ersten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub aus Mönchengladbach gestellt wird. Zwischen 2011 und 2015 war der 61-Jährige für die Fohlenelf verantwortlich, führte sich aus der Abstiegsregion in die Champions League, bevor er nach einem Fehlstart in die Saison im September 2015 eigenständig Adieu sagte. "Es war speziell damals", sagt Favre, als er seine kurze Gedankenpause beendet hat, "aber ich bin jetzt drei Jahre weg aus Mönchengladbach und bin jetzt in Dortmund." Natürlich habe er zu einigen noch Kontakt, allen voran zu Raffael. "Das ist normal, wenn man fünf Jahre lang bei einem Klub gearbeitet hat."

Lucien Favre lobt seinen Ex-Klub

Für nostalgische Schwelgereien ist Favre in diesen Tagen nicht zu haben. Nach der überraschenden 1:2-Niederlage in Düsseldorf am Dienstag - der ersten überhaupt in dieser Bundesliga-Saison - will der Schweizer mit seiner bislang so erfolgreichen Elf schnell wieder in die Spur zurückfinden. Und das gegen einen Gegner, der seinerseits eine überragende Halbrunde spielt und mit 33 Punkten nach 16 Spieltagen so gut dasteht wie seit 42 Jahren nicht mehr. "Mönchengladbach", lobt Favre seinen Ex-Klub, "hat eine sehr effiziente Mannschaft. Sie ist vorne sehr stark, im Mittelfeld auch. Und sie stehen mehr als kompakt, sind sehr gut organisiert."

Droht dem BVB also am Freitag verstärkte Stolpergefahr? Sebastian Kehl, langjähriger Kapitän der Dortmunder und heute Leiter der Lizenzspielerabteilung, verneint, dass die Niederlage in Düsseldorf den Tabellenführer aus dem Tritt gebracht haben könnte. "Eine Niederlage wird uns nicht umwerfen", sagt Kehl. "Es wird ein spannendes Spiel, aber wir haben alle Möglichkeiten, richtig Schwung aus dem Spiel mit in die Pause zu nehmen."

Wir sind kein Dortmund-Jäger.

Dieter Hecking

Dortmund ist der Favorit, Mönchengladbach der Herausforderer. Eine Rollenverteilung, mit der die Borussia vom Niederrhein bestens leben kann. "Wir sind kein Dortmund-Jäger", hat Trainer Dieter Hecking vor kurzem betont. Seine Spieler verzichten weitgehend auf Kampfansagen, einzig Youngster Florian Neuhaus ist ein bisschen forscher. Er sagt: "Mit unseren Leistungen in dieser Saison können wir zufrieden sein. Die Hinrunde ist aber noch nicht vorbei. Wir wollen auch in Dortmund gewinnen."

Auch wenn beide Mannschaften mit Verletzungssorgen kämpfen - Dortmund fehlen drei von vier Innenverteidigern , bei Gladbach unter anderem Raffael sowie die Ex-BVB-Spieler Jonas Hofmann und Matthias Ginter -, die Vorzeichen für ein spannendes Spitzenspiel, das seinen Namen verdient, stehen diesmal gut. Das Beste kommt zum Schluss - vielleicht gilt das ja tatsächlich auch in dieser Bundesliga-Hinrunde.

BVB gegen Gladbach kommt auch live im Free-TV

Matthias Dersch/Jan Lustig