Bundesliga

Schalke atmet auf, Wolfsburg Fünfter, Bayern auf der Jagd

Dortmund festigt Platz 1 - Leipzigs Kraftakt, Bayerns Serie

Schalke atmet auf, Wolfsburg Fünfter, Bayern auf der Jagd

Schalke kann sich durch das 3:1 in Stuttgart im Keller etwas befreien.

Schalke kann sich durch das 3:1 in Stuttgart im Keller etwas befreien. imago

3:1 beim VfB: Schalke befreit sich

Schalke 04 trat am Samstagnachmittag beim VfB Stuttgart an und wollte im Kellerduell das Abrutschen auf Platz 16 verhindern. Die Königsblauen gingen schon mit der ersten Chance in Front, als Skrzybski einen schönen Spielzug über den linken Flügel abschloss. Die Schwaben, bei denen Didavi in die Startelf zurückkehrte, hatten Schwierigkeiten, in der Offensive Akzente zu setzen. Gomez vergab einmal in aussichtsreicher Position, kurz vor der Halbzeitpause hätte Skrzybski beinahe noch für S04 erhöht, aber Zieler parierte. Kurz nach Wiederbeginn verpasste Gonzalez das 1:1, als er die unfreiwillige Vorlage von S04-Keeper Fährmann nicht im leeren Tor unterbrachte. Die Stuttgarter versuchten es weiter, doch gute Chancen blieben aus. Nach einer Ecke der Schalker köpfte dann Sané VfB-Stürmer Gomez an und von dessen Schulter sprang der Ball zum 0:2 in die Maschen. Zwar verkürzte Gonzalez danach nochmal zum 1:2, aber die Schalker schlugen prompt durch Kutucu zum 3:1-Endstand zurück.

Leipzigs Joker Bruma hat das letzte Wort

Schalke jubelt, Leipzigs Bruma entblößt, Düsseldorfs Fink außer Rand und Band.

Schalke jubelt, Leipzigs Bruma entblößt, Düsseldorfs Fink außer Rand und Band. imago

Die Leipziger überwintern nach dem hauchdünnen 3:2 gegen Werder Bremen auf einem Champions-League-Platz. In der Anfangsphase hatten zunächst die Hanseaten die besseren Chancen - Rashica vergab doppelt, einmal rettete Klostermann in höchster Not gegen den Kosovaren. Jener Klostermann legte dann in Minute 22 ein unwiderstehliches Solo hin und hämmerte die Kugel zum 1:0 unter die Latte. Beim zweiten Tor brachten sich Werder-Keeper Pavlenka und Kruse im Aufbauspiel unnötig in Gefahr, RB-Stürmer Werner witterte den Braten und besorgte die 2:0-Halbzeitführung. Mit Wiederbeginn drängte Werder auf den Anschlusstreffer, dieser fiel nach einigen Diskussionen durch Kruse. Nun war die Partie wieder spannend, die Kohfeldt-Elf wollte den Ausgleich und schaffte diesen durch Joker Sargent. Leipzig wirkte angeknockt und physisch nicht mehr auf der Höhe, so dass Osako beinahe direkt den dritten Treffer für die Gäste nachgelegt hätte, doch der Japaner schoss drüber. Aber die Rangnick-Elf besann sich in der Schlussphase nochmals und kam durch Joker Bruma noch zum 3:2-Heimsieg.

Doppelpack Havertz und viel Pech für Jarstein

Eine flotte erste Hälfte gab es auch in Leverkusen zu bestaunen, wo Bayer nach dem Sieg auf Schalke unter der Woche gegen die Herthaner nachlegen wollte. Besonders heiß war Stürmer Volland, der in der Anfangsphase erste die Latte traf und dann die Führung besorgte. Richtig Pech hatte dann Berlins Schlussmann Jarstein bei einem Rückpass, der unmittelbar vor ihm versprang und so Havertz zum 2:0 eingeladen wurde. Nun reagierte die Dardai-Elf und kam durch Torunarigha nach einem verlängerten Eckball zum Anschlusstreffer. Dieser war verdient, doch nach dem Seitenwechsel erlaubte sich die Hertha-Defensive wieder einen bösen Stellungsfehler, den Havertz mit einem lässigen Lupfer zum 3:1 nutzte. Damit war die Partie vorentschieden, weil Bayer defensiv sicher stand und nach vorne nicht mehr volles Risiko ging. Trotz der jüngsten Punktausbeute wurde Herrlich am Sonntagfrüh beurlaubt, Peter Bosz tritt die nachfolge an.

Freiburgs Bilanz aufpoliert: 1:0 beim Tabellenletzten Nürnberg

Das Schlusslicht aus Nürnberg wollte gegen den SC Freiburg das erste Mal seit zehn sieglosen Partien mal wieder jubeln, doch das Vorhaben scheiterte. Die Mittelfranken unterlagen dem SC mit 0:1, weil im ersten Abschnitt Günters Freistoß-Flanke von Gulde verlängert wurde und im langen Eck des Nürnberger Tores einschlug. Nach dem Rückstand steigerte sich der Club, aber Zrelak verpasste vor der Halbzeitpause den Ausgleichstreffer. Nach dem Seitenwechsel durfte der FCN-Stürmer jubeln, aber sein Tor wurde wegen Abseits zurecht aberkannt. Nürnberg blieb die bestimmende Mannschaft, aber die Breisgauer verteidigten konsequent. Durch den Auswärtssieg verbesserte die Streich-Elf ihre Bilanz aus den jüngsten drei Partien, die allesamt gegen den Tabellenletzten ausgetragen wurden. Nach der Pleite in Düsseldorf und dem Remis gegen 96 folgten nun drei Zähler in Nürnberg.

Routinier Fink krönt die englische Woche der Düsseldorfer

Außer Rand und Band nach dem Siegtor in Düsseldorf: Oliver Fink.

Außer Rand und Band nach dem Siegtor in Düsseldorf: Oliver Fink. imago

Hannover empfing Düsseldorf und wollte gegen den BVB-Besieger Punkte gegen den Abstieg sammeln - und eine trainingsfreie Weihnachtszeit erzwingen. Der erste Abschnitt verlief trotz klarer optischer Überlegenheit der 96er torlos. Im zweiten Durchgang jubelte plötzlich die Fortuna, aber Gießelmanns Treffer wurde durch die Torlinientechnik nicht anerkannt. Düsseldorf war nun klar am Drücker, Hannover verkrampfte immer mehr. Es dauerte bis in die Schlussphase hinein, ehe sich die Funkel-Elf belohnte: Fink feuerte scharf auf Hannovers Keeper Esser, der den Ball über die Hände zum Siegtreffer flutschen ließ. Durch das 1:0 fuhr der Aufsteiger vom Rhein den dritten Dreier in Folge ein.

Frankfurt startet gewaltig, doch dann kommt Ribery - München Zweiter

Am Samstagabend empfing Eintracht Frankfurt den FC Bayern München zum Topspiel. Und das war es auch in den ersten 30 Minuten - irres Tempo, Chancen auf beiden Seiten und intensiven Zweikämpfen. Zunächst schienen die Hessen dem 1:0 näher, doch auch die Münchner tauchten einmal brandgefährlich vor Retter Trapp auf. Die größere Effizienz legte dann die Kovac-Elf an den Tag, als Torjäger Lewandowski für Ribery auflegte und der Franzose mühelos einschob. Der Gegentreffer sorgte für einen Bruch im Spiel der Hütter-Elf, zumal Müller fast per Kopf nachlegte - sein Kopfball klatschte an die Latte. Nach dem Seitenwechsel versuchte die Eintracht nochmal Druck aufzubauen, doch die Bayern blieben dauerhaft Herr des Geschehens. Dazu nutzte Ribery seine Chancen eiskalt. Nach einem Doppelpass mit Kimmich besorgte der französische Routinier etwas glücklich das 2:0, den Endstand war für das 3:0 mit einer verunglückten Flanke zuständig. Durch den verdienten Auswärtssieg - den fünften Ligasieg in Folge - überholen die Münchner Borussia Mönchengladbach und rangieren als zweite nun sechs Zähler hinten Spitzenreiter Dortmund.

Augsburg läuft in den fatalen Konter - Matchwinner Gerhardt

Wolfsburgs Gerhardt vollendete den Konter in der Schlussphase zum 3:2 in Augsburg.

Wolfsburgs Gerhardt vollendete den Konter in der Schlussphase zum 3:2 in Augsburg. imago

Der VfL Wolfsburg führte am Sonntagnachmittag beim FC Augsburg schon 2:0, doch die Fuggerstädter kämpften sich in die Partie zurück - am Ende mussten sie dann aber doch die Effizienz der Wolfsburger zum 3:2 anerkennen. Damit überwintert die Labbadia-Elf auf dem fünften Tabellenplatz. Der FCA fand zunächst schwungvoller in die Partie, doch nach zwei Großchancen von VfL-Stürmer Weghorst kippte das Momentum mächtig. Kurz darauf machte Guilavogui den Führungstreffer für die Gäste, William legte mit seinem Premierentor in der Bundesliga zum 0:2-Pausenstand nach. Augsburg wirkte vor dem Halbzeitpfiff ziemlich angezählt, doch nach dem Seitenwechsel baute die Baum-Elf mit zwei Personalwechseln gehörig Druck auf. Und belohnte sich prompt durch Khediras Anschlusstreffer. Nun war die Partie wieder völlig offen und Baums Händchen zahlte sich durch Cordovas Jokertor zum 2:2-Ausgleich aus. Wolfsburg brauchte einige Zeit, um sich neu zu sortieren, gestaltete dann aber das Duell wieder ausgeglichen. In der spannenden Schlussphase wollte Augsburg mehr als nur einen Zähler und lief in einen fatalen Konter, den Gerhardt zum 3:2-Siegtreffer für den VfL abschloss.

Hoffenheim: Erst ein Feuerwerk, dann ein Remis-Rekord

Im letzten Bundesligaspiel des Jahres 2018 zeigten sich Hoffenheim und Mainz am Sonntagabend extrem spielfreudig, kreierten zahlreiche Chance - und trennten sich am Ende mit einem für die Mainzer glücklichen Unentschieden. Die Kraichgauer verpassen durch das 1:1 den sechsten Platz, der zur Europa League berechtigt, und stellen mit sechs Remis in Folge zudem einen Vereinsrekord auf. Die Mainzer indes beenden die Hinrunde mit sieben Zählern Vorsprung vor dem Relegationsplatz auf Rang zwölf. Die erste Halbzeit in Sinsheim bot den Zuschauern ein wahres Offensivfeuerwerk mit insgesamt 22 Torschüssen. Die TSG durfte als erstes jubeln, als sich Demirbay wunderbar drehte und flach einschoss. Auf der Gegenseite schaltete Mateta bei einer Freistoßflanke am schnellsten und wuchtete die Kugel aus elf Metern zum prompten Ausgleich in Maschen. Der FSV-Stürmer hatte fast noch einen Doppelpack geschnürt, doch er stand nach einem super Konter der Rheinhessen hauchdünn im Abseits, wie der Videoschiedsrichter erkannte. Im zweiten Abschnitt ging das Tempo deutlich verloren, Hoffenheim war dem zweiten Treffer nun deutlich näher, traf insgesamt viermal das Alu, doch einen weiteren Treffer gab es nicht mehr zu bestaunen.

Dortmund gewinnt das Borussen-Duell

Erfolgsduo: Götze legte zwei Tore auf, Reus (r.) traf einmal ins Netz und einmal Alu.

Erfolgsduo: Götze legte zwei Tore auf, Reus (r.) traf einmal ins Netz und einmal Alu. imago

Kurz vor Jahresende hatte die Bundesliga zum Start des 17. Spieltags einen echten Leckerbissen parat: Am Freitagabend empfing Borussia Dortmund den Namensvetter aus Mönchengladbach. Es war das Duell Erster gegen Zweiter - und, um es vorwegzunehmen, es war ein hochinteressantes Spiel. Anfangs rieb sich ein aktiver BVB an tief stehenden Gladbachern auf, kam trotz optischer Vorteile nicht zu klaren Chancen. Dann musste auch noch Top-Torjäger Alcacer aufgrund von Muskelbeschwerden frühzeitig raus, für den Spanier kam Götze, der sich dann in seinem 200. Bundesligaspiel zum Dortmunder Helden mauserte. Der 26-Jährige glänzte gleich zweimal als Vorbereiter - beim 1:0 von Sancho (42.) und beim 2:1 von Reus (54.). Zwischenzeitlich hatte Kramer (Comeback nach Sprunggelenkverletzung) ausgeglichen und durchaus für Diskussionen gesorgt, weil er unmittelbar vor seinem Treffer zum 1:1 seine Hand angeköpft hatte - das Tor zu geben war eine regelkonforme Entscheidung des Unparteiischen Felix Zwayer (45.+1). Es sollte der einzige Treffer der Fohlen bleiben, auch weil Traoré in Hälfte zwei Pech mit dem Außenpfosten hatte (75.) - zehn Minuten zuvor war noch ein direkter Reus-Freistoß ans Alu geklatscht. Doch auch so reichte es den Dortmundern, die drei Punkte im Spitzenspiel einsackten und Platz eins festigten.

drm/bst

Spieltagsbilder 17. Spieltag 2018/19

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