Bundesliga

Der Trick mit dem Exit: Spaßvogel Basler wird 50

Ex-Nationalspieler geht als Entertainer auf Tour

Der Trick mit dem Exit: Spaßvogel Basler wird 50

Für jeden Spaß zu haben: Mario Basler, hier im Trikot von Werder Bremen.

Für jeden Spaß zu haben: Mario Basler, hier im Trikot von Werder Bremen. imago

50 Jahre? Für Basler ist der runde Geburtstag nicht von Bedeutung. "Es ist nur eine andere Zahl vorne für die nächsten zehn Jahre", sagt der gebürtige Pfälzer. "Ich bin gesund, das ist das Allerwichtigste." Inzwischen verdingt er sich als Entertainer, geht mit dem Programm "Basler ballert" auf Tour.

Das Terrain ist für ihn nicht ganz neu, Unterhaltung war schon immer ein Bestandteil seines Lebens - sowohl auf als auch abseits des Platzes. Im Spiel verzückte er die Fans mit atemberaubenden Tempodribblings, präzisen Flanken und knallharten Abschlüssen. Basler-typisch ist aber auch, dass er 2001 mal einen Eckball mit einem Pepita-Hut ausführen wollte, mit Balljungen Schabernack trieb und sich im Hotel stets ein Zimmer in der Nähe des Notausgangs geben ließ. Nicht wegen Angst vor Feuern, sondern wegen der Lust auf Feiern. Basler büxte so manches Mal durch den "Exit" aus.

Spielersteckbrief Basler
Basler

Basler Mario

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

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Blau-Weiß

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Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Rot-Weiss Essen - Vereinsdaten
Rot-Weiss Essen

Gründungsdatum

01.02.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Es hat mich teilweise nur noch angekotzt"

Typen, wie es sie inzwischen nur noch selten gibt. "Heute erzählen die Spieler immer das Gleiche, keiner meckert oder schimpft mal, über Kollegen etwas zu sagen ist verpönt", sagt Basler. Es gehe nur noch um Geld, "der Kommerz hat den Fußball total im Griff. Späße auf dem Platz sind nicht mehr erwünscht." Auch mit der nachrückenden Spieler-Generation konnte "Super Mario" nicht mehr viel anfangen: "Es hat mich teilweise nur noch angekotzt. Plötzlich standen in der Kabine Spieler vor dem Spiegel und haben sich eine halbe Stunde lang die Haare gegelt."

Tanzen war ein Versuch, bis ich festgestellt habe, dass das nur mit Alkohol geht.

Mario Basler über "Let's Dance"

Basler hatte sowieso schon genug erreicht, ehe er 2003 seine Karriere langsam ausklingen ließ. Auf seinen Stationen Kaiserslautern, Rot-Weiss Essen, Werder Bremen und Bayern München heimste er so manche Trophäe ein, wurde unter anderem mit dem FCB zweimal Deutscher Meister und Pokalsieger, mit Werder Bremen holte er 1994 den DFB-Pokal. 1999 stand er mit den Bayern bei der legendären Champions-League-Finalpleite gegen Manchester United (1:2) in der Startelf. Dass es trotz seines damaligen Treffers zum 1:0 nicht reichte, hatte er schnell verarbeitet. Viele seien nach dem Bankett schnell verschwunden, "ich habe gefeiert und beim Tanzen ein paar Tische kaputt gemacht".

Die Sache mit dem Tanzen ist eh nicht so sein Ding, über seine Teilnahme bei der TV-Show "Let's Dance" sagt er im Nachhinein: "Tanzen war ein Versuch, bis ich festgestellt habe, dass das nur mit Alkohol geht."

Lesen Sie im ausführlichen kicker-Interview, das wegen zweier Zigarettenpausen unterbrochen wurde, außerdem, was Basler zur "Pizzeria-Affäre" sagt, warum er auf den 1. FC Kaiserslautern und Erich Ribbeck nicht allzu gut zu sprechen ist und wieso ihm Otto Rehhagel einst grußlos einen Zettel auf der Toilette übergab.

las