Bundesliga

Malli-Rätsel vor der Lösung

Schmadtke will den Regisseur halten, mag aber auch einen Abschied nicht ausschließen

Malli-Rätsel vor der Lösung

Bemüht, aber noch ohne großen Einfluss auf das VfL-Spiel: Der Wolfsburger Yunus Malli.

Bemüht, aber noch ohne großen Einfluss auf das VfL-Spiel: Der Wolfsburger Yunus Malli. imago

Wenn am Ende der Torhüter Koen Casteels mit 42 mehr Ballkontakte hatte als der eigentlich als Fixpunkt des Offensivspiels vorgesehene Yunus Malli (35), nein, dann war es kein gutes Spiel des Spielmachers.

Mallis erster Einsatz seit dem 9. November, die ersten Minuten Fußball nach dreimal 90 auf der Bank. "Ich habe mich gefreut, wieder zum Einsatz zu kommen", sagt der 26-Jährige. Er mühte sich, er lief 10,98 Kilometer, nach knapp 80 Minuten aber musste er als erster Wolfsburger vom Feld. Den Wunsch seines Trainers, er möge mehr Einfluss auf das VfL-Spiel nehmen, konnte Malli im Frankenland nicht erfüllen. "Es war für ihn kein einfaches Spiel", erklärt Bruno Labbadia. "Er hat sich reingebissen, aber der Club hat es sehr eng gemacht im Zentrum."

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Und so wird es weiterhin eng für Malli, wenn Labbadia die Aufstellung macht. Admir Mehmedi hat, wenn nicht verletzt, aktuell klar die Nase vorn. Und wenn Malli hätte spielen können, veränderte der Trainer zuletzt mehrmals lieber das System. "Natürlich wünsche ich mir mehr Einsätze", sagt der Offensivmann. "Ich versuche, die Dinge umzusetzen, die der Trainer von mir sehen will. Ich nehme den Kampf an und versuche, an meinen Defiziten zu arbeiten."

Brave Worte, doch kriegt Malli, der in seinen zwei Jahren in Wolfsburg einzig unter Ex-Trainer Martin Schmidt unumstritten war, beim VfL noch richtig die Kurve? Oder bleibt es letztendlich nur ein großes Missverständnis nach seiner Glanzzeit in Mainz? "Wir glauben an Yunus' Fähigkeiten", gibt Labbadia die Hoffnung nicht auf.

Yunus ist total unzufrieden, das ist doch klar.

Jörg Schmadtke

Das Malli-Rätsel, ob es in Wolfsburg für ihn weitergeht, dürfte freilich schon bald gelöst werden. Am 1. Januar öffnet das Transferfenster - Malli ist dabei ein logischer Wechselkandidat. "Yunus ist total unzufrieden, das ist doch klar", sagte Jörg Schmadtke am Freitag bei Eurosport.

Der Geschäftsführer betont, dass er den feinen Techniker gerne behalten würde. "Ich würde mir das schon wünschen. Er ist ein hervorragender Fußballer. Wir wollen alle Spieler behalten, die Qualitäten haben. Die hat er eindeutig." Gleichwohl mag Schmadtke die Abschiedsgerüchte rund um Malli auch nicht im Keim ersticken. "Ich möchte nicht ausschließen, dass er vor der Winterpause kommt und sagt, dass es schon schön wäre, eine Lösung zu finden."

Im Sommer beträgt die Ausstiegsklausel 40 Millionen Euro

Nach der Saison greift wieder eine Ausstiegsklausel in Mallis bis 2021 gültigem Vertrag, bislang lag die Ablöse bei illusorischen 40 Millionen Euro. Im Winter freilich wäre die Transfersumme frei verhandelbar ...

bst

Bilder zur Partie 1. FC Nürnberg - VfL Wolfsburg