Über seine Bedeutung für den Aufsteiger gibt es in Nürnberg keine zwei Meinungen: Kapitän Hanno Behrens ist die Seele und Herz des Teams. Wenn vermeintlich nichts mehr geht, geht er erst recht voran. Umso bitterer, dass es in den restlichen drei Spielen dieses Jahres heißt, auf seine im Wortsinn mitreißende Art zu verzichten. Wegen einer beim 1:1 gegen Leverkusen erlittenen Bauchmuskelzerrung stand er zuletzt beim 0:3 in München erstmals seit fast eineinhalb Jahren bei einem Punktspiel des Club nicht in der Startelf – und fehlte an allen Ecken und Enden. Dass der FCN mit seinem zentralen Mittelfeldspieler mit etwas Zählbarem aus der bayerischen Landeshauptstadt nach Hause gefahren wäre, wäre eine sehr steile These, vermutlich eine zu steile. Dass die Franken wohl aber mehr Gegenwehr gezeigt hätten, ist hingegen keine allzu vermessene Behauptung.
Letztendlich egal, zumal Trainer Michael Köllner auch gegen den VfL Wolfsburg am Freitagabend (20.30 Uhr, LVIE! auf kicker.de) auf des Kapitäns Dienste verzichten muss. Zu Wochenbeginn unternahm der 28-Jährige einen Trainingsversuch, musste aber alsbald erkennen, dass es keinen Sinn macht. Strampeln auf dem Ergometer geht problemlos, Fußballspielen jedoch nicht. Bei jeder Drehung wie bei jeder schnellen Bewegung meldet sich die Zerrung schmerzhaft zu Wort.
Wie gesagt, klingt ganz danach, dass es in diesem Jahr nichts mehr wird. Andererseits, eine kleine Hoffnung besteht noch. Tag für Tag schauen, lautet nun die Devise Behrens', der an einem Comeback 2018 mit Hilfe der medizinischen Abteilung unverdrossen werkelt. Und auch wenn es momentan eher schlecht aussieht, aufgeben ist nicht - aber so kennt man ihn ja.