Bundesliga

Mainz' Stefan Bell: "Der Videobeweis macht ein bisschen was kaputt"

Missverständnis mit Niakhaté - Torvorlage zählt nicht

Bell: "Der Videobeweis macht ein bisschen was kaputt"

Doch kein Assist: Stefan Bell.

Doch kein Assist: Stefan Bell. imago

"Von hinten betrachtet hatte ich nicht das Gefühl, dass da irgendeine Abseitsposition sein könnte", blickt Bell auf die Szene in der Nachspielzeit zurück. Daniel Brosinski, der auf der Höhe von Ujah stand, ahnte sofort, dass das Tor durch den Videoassistenten überprüft werden wird. Anhand der TV-Bilder war dann klar, dass Ujah wenige Zentimeter im Abseits stand. Bis dahin hatten jedoch fast alle im Mainzer-Team das vermeintliche 2:1 frenetisch gefeiert. Allen voran Ujah, der sogar das Trikot auszog, wofür es Gelb gab.

"Früher wusste man, wenn ein Tor fällt und die Fahne unten bleibt, ist es ein Tor. Heute ist es vielleicht unterm Strich gerechter, ob es besser für den Sport ist, weiß ich aber nicht", sinnierte Bell. "Wenn man das Gefühl hat, irgendeine Kleinigkeit könnte gewesen sein, dann freut man sich nicht mehr so stark. Was schade ist, denn das macht ein bisschen was kaputt", findet der 27-Jährige.

Das nicht gegebene Tor war für den Mainzer Kapitän der emotionale Höhepunkt eines gebrauchten Tags . Am frühen Gegentreffer hatten beide Innenverteidiger Mitschuld getragen. An der Linie verpasste es Danny Latza die Flanke von Genki Haraguchi zu unterbinden, im Zentrum verließ Moussa Niakhaté spontan die ihm zugewiesene Position an der Seite von Hendrik Weydandt, der zum 1:0 einschoss. "Er hat sich im Moment der Flanke entschieden zu einem Spieler vor ihm zu gehen. Da komme ich dann einfach zu spät hin und habe keine Chance mehr", ärgerte sich Bell über das Missverständnis, das Trainer Sandro Schwarz so beschrieb: "Wir hatten keine gute Mannorientierung in der Box."

Michael Ebert