Bundesliga

Eine erste kleine Warnung für Präsident Uli Hoeneß - Fast tumultartige Szenen am Ende der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München

Fast tumultartige Szenen am Ende der Jahreshauptversammlung

Eine erste kleine Warnung für Hoeneß

Wurde auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern kritisiert: Präsident Uli Hoeneß.

Wurde auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern kritisiert: Präsident Uli Hoeneß. imago

Der etwas längere Wortbeitrag eines Redners am späteren Freitagabend im Zuge der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München sorgte mit schweren Vorwürfen und polemischen Angriffen gegen die Person von Hoeneß für beinahe tumultartige Szenen auf der Empore, wo vor allem der Kern der FC-Bayern-Fanszene Platz genommen hatte.

Ob das Sponsoring aus Katar, die Verbannung von Paul Breitner aus dem Ehrenlogenbereich , die medienkritischen Äußerungen, das Nachtreten gegen ehemalige Bayern-Spieler und –Trainer, dass die Stadionwurst von seinem Unternehmen käme - jeder Vorwurf gegen Präsident Hoeneß wurde von einem Teil der Mitglieder lautstark und mit viel Applaus bedacht. Selbst langjährige Mitarbeiter des FC Bayern schauten verdutzt und gezeichnet. So etwas hatte es auf einer Jahreshauptversammlung seit vielen, vielen Jahren nicht gegeben. Unten vor dem Rednerpodest sprangen viele Hoeneß-Fans auf, taten mit Gesten und Rufen ihren Unmut gegenüber den "anderen da oben" kund. Kurzzeitig, so wirkte es, ging sogar ein kleiner Riss durch das Auditorium.

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Hoeneß schaute währenddessen zerknirscht, reagierte aber nicht. "In meiner Zeit vor diesem Tag hätte ich vielleicht das eine oder andere gesagt, was ich morgen bedauert hätte. Es ist besser, dass ich zu den Vorkommnissen hier erst mal nichts sage und eine Nacht darüber schlafe."

Das trifft mich sehr.

Uli Hoeneß

Hoeneß, der zuvor als Redner selbst das Wort ergriffen und drei Botschaften verkündet hatte , war sichtlich nicht auf eine solche Wucht der Kritik vorbereitet. "Das trifft mich sehr", bestätigte er. "Heute gibt es Ansätze, wie ich mir den FC Bayern München nicht wünsche."

Doch Hoeneß hat anscheinend mit seinem Verhalten in den letzten Wochen einiges an Kredit bei einem Teil der Anhänger verloren. Die Fehde mit seinem Ex-Kumpel und Ehrenspielführer Breitner brachte für diese das Fass zum Überlaufen. Hoeneß, der sich sonst rühmt, nah an den Fans zu sein, muss nun aufpassen, dass er mit weiteren Aktionen nicht noch mehr Terrain an der Basis verliert. Der Freitagabend war eine erste kleine Warnung. Trotz aller Verdienste: Ein Teil der Fans zeigte deutlich, dass sie enttäuscht sind. Hoeneß tut gut daran, sie ernst zu nehmen.

Mounir Zitouni

kicker-Reporter Mounir Zitouni kicker