Bundesliga

Bayern-Präsident Uli Hoeneß und seine drei Botschaften

Der Bayern-Präsident verspricht hohe Investitionen

Hoeneß und seine drei Botschaften

Klare Worte bei der Jahreshauptversammlung: Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Klare Worte bei der Jahreshauptversammlung: Bayern-Präsident Uli Hoeneß. imago

Ein fünfter Platz in der Bundesliga, neun Punkte hinter dem Rivalen Borussia Dortmund, es gab Zeiten, da hätte Hoeneß vor Zorn gekocht. Doch an diesem Abend geht es ihm um Einordnungen, Erklärungen und eine realistische Sichtweise auf die Entwicklung der Profimannschaft. "Ich kann im Moment keine euphorischen Zukunftsperspektiven bieten", sagt er. "Wir müssen erstmal hart arbeiten, damit wir die Situation gelöst bekommen. Das wird ein schweres Jahr, das sage ich Ihnen." Dass es so weit kommen konnte ist für den "ewigen" Macher des Vereins keine große Überraschung, wie er durchblicken ließ. "Wir haben die Befürchtung gehabt, dass es nicht so ganz einfach wird mit dem Umbruch." Man habe im vergangenen Jahr um Jupp Heynckes lange gekämpft, da "ein Umbruch mit einem erfahrenen, älteren Trainer einfacher gewesen wäre, doch wir mussten uns eine andere Lösung einfallen lassen."

Wir lassen uns am Ende der Saison messen, nicht jetzt.

Uli Hoeneß
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Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

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Rot-Weiß

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Und als Hoeneß den Mitgliedern zuruft, dass man mit Niko Kovac "eine sehr gute Lösung" gefunden habe, brandet großer Applaus auf. Dass die Mannschaft nicht schon vor dieser Saison aufgerüstet wurde, erklärt Hoeneß mit dem Umstand, dass man statt neuer teurer Spieler lieber mit den langjährigen Leistungsträgern Arjen Robben und Franck Ribery verlängert habe. "Was hätten Sie alle gesagt, wenn wir diesen verdienten Spielern im Frühjahr keinen Vertrag gegeben hätte? Ich finde, Dankbarkeit ist eine Sache, die in diesem Geschäft vom FC Bayern zurecht gepflegt wird." Auch das fand den Gefallen der Zuhörerschaft. Und der Ex-Manager des Vereins fügte an: "Wir alle in der Führung waren der Meinung, dass es unter den Bedingungen unklug gewesen wäre, unser Geld auszugeben." Zu viele Top-Spieler, so der Präsident, hätten den Einstieg von einem neuen, jungen Trainer wie Kovac, erheblich erschwert. Nun muss der Trainer mit diesem Kader den Weg aus der Krise finden. Doch Hoeneß ist überzeugt, dass "es nach den letzten Gesprächen zu einem Schulterschluss zwischen Mannschaft und Trainer gekommen ist". Der Bayern-Präsident schaut deshalb positiv nach vorne: "Wir können darauf hoffen, dass diese Saison noch eine ganz gute wird. Wir lassen uns am Ende der Saison messen, nicht jetzt."

Drei Botschaften - Kahn ist ein Thema

In der Folge sendete Hoeneß drei wichtige Botschaften: Zum ersten machte er klar, dass der Verein bereits beschlossen habe, dass man im nächsten Jahr im größeren Stil investieren werde. "Der Verein hat dann Platz und auch das notwendige Kapital." Daneben ließ er durchblicken, dass Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Ende seiner Amtszeit am 31.12.2019 noch eine weitere Amtszeit dranhängen wird - für zwei Jahre, davon gehe er aus. Drittens machte er klar, so wie es der kicker auch schon in der Donnerstagsausgabe berichtet hatte, dass Oliver Kahn bei der Umstrukturierung in der Zukunft "eine Rolle spielt". Schon bei der nächsten Aufsichtsratssitzung im Februar soll dieses Thema "intensiviert" werden, heißt, dort könnte es bereits schon zu einer grundsätzlichen Entscheidung pro Kahn kommen.

Schlenker zur denkwürdigen Pressekonferenz

Am Ende seiner gut 26-minütigen Rede machte Hoeneß noch einen Schlenker zur denkwürdigen Pressekonferenz, bei der der Klub die Medien attackiert hatte. Hoeneß stellte klar: "Die Art und Weise, wie sie abgelaufen ist, ist sicher verbessrungswürdig. Nächstes Mal werden wir eine bessere Tagesform beweisen." Und als er eigentlich schon fertig war mit der Rede ließ er es sich nicht nehmen, doch noch mal zu betonen: "Sie können sicher sein: Das war’s noch nicht in dieser Saison für uns."

Mounir Zitouni