Bundesliga

Adi Hütter, Trainer von Eintracht Frankfurt: "Diese Energie saugt die Mannschaft auf"

Frankfurts Trainer lobt die Fans und strotzt vor Selbstvertrauen

Hütter: "Diese Energie saugt die Mannschaft auf"

Hat derzeit viel Spaß mit seinem Team: Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter.

Hat derzeit viel Spaß mit seinem Team: Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter. picture alliance

An drei Tagen in Folge saß Hütter bei Pressekonferenzen auf dem Podium im Bauch der Arena, um über Marseille, Wolfsburg und seine Mannschaft zu sprechen. Die Botschaft ist klar: "Wir sind hungrig und wollen weiterhin unter den Top-Mannschaften sein." Eingefleischte Eintracht-Fans können ihr Glück seit Wochen kaum fassen. Wann hat Frankfurt zuletzt so attraktiv gespielt? So viele Tore geschossen? Es ist gerade mal rund ein Drittel der Saison gespielt, doch Frankfurt hat wettbewerbsübergreifend bereits 45 Tore erzielt - eine schier unglaubliche Ausbeute. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ein Einbruch stattfinden könnte", sagt Hütter. Für die kommenden Gegner muss das wie eine Warnung klingen. Bei allem gesunden Selbstvertrauen wirkt der 48-Jährige jedoch nicht überheblich, er wird nicht müde zu betonen: "Wir müssen immer an die Leistungsgrenze gehen. Wenn wir das machen, sind wir richtig gut. Aber wenn wir zehn Prozent nachlassen, kann uns jeder schlagen."

Die offensivere Spielanlage tut den Profis "gut, das spüren sie auch"

Bemerkenswert ist, wie gut die Mannschaft inzwischen Hütters Vorstellungen vom situativen Angriffspressing, vom offensiven Verteidigen verinnerlicht hat. "Das Wichtigste ist, dass die Ideen, die ich im Kopf habe, in die Köpfe der Spieler übergehen", erklärt Hütter. Die offensivere Spielanlage tue den Profis "gut, das spüren sie auch". Bei allem Lob bleibt der Trainer sehr fordernd. "Zufriedenheit ist Stillstand, und Stillstand ist Rückschritt. Ich versuche, in den Analysen zu zeigen, was noch möglich ist, was man besser machen kann", erläutert der Österreicher. Seinen Spielern bescheinigt er großen Ehrgeiz: "Sie sind weiterhin hungrig. So eine Serie kommt nicht zustande, wenn man leicht zufrieden ist. Wir versuchen, immer an die Grenze zu gehen."

Spielersteckbrief Salcedo
Salcedo

Salcedo Carlos

Spielersteckbrief Hasebe
Hasebe

Hasebe Makoto

Trainersteckbrief Hütter
Hütter

Hütter Adolf

Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
Bor. Mönchengladbach M'gladbach (A)
1
:
1
Bayer 04 Leverkusen Leverkusen (H)
1
:
5
Bundesliga - 13. Spieltag
mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
33
2
Bor. Mönchengladbach Bor. Mönchengladbach
26
3
RB Leipzig RB Leipzig
25

Hütter: "Das war ein unglaublich tolles Erlebnis"

Diese Mentalität honorieren die Fans, die gegen Marseille wie schon gegen Lazio Rom und Apollon Limassol eine beeindruckende Choreografie auf die Beine gestellt haben. Hütter glaubt, dass die Anhänger mit ihrer Leidenschaft und Begeisterung einen Teil zu den jüngsten Erfolgen beigetragen haben. Mit Blick auf die Atmosphäre beim Heimspiel gegen Marseille schwärmt er: "Das war ein unglaublich tolles Erlebnis - wie jedes Heimspiel in der Europa League. Die Fans sind fantastisch, das war wieder eine unglaubliche Choreografie. Diese Energie saugt die Mannschaft auf - und zeigt sie schlussendlich auch auf dem Platz."

Carlos Salcedo vor dem Comeback

Am Sonntag wartet auf die Eintracht gegen Wolfsburg wieder der Liga-Alltag. "Das ist eine Mannschaft, die relativ wenige Tore bekommt, sehr zweikampf- und laufstark ist. Es wird sicherlich nicht einfach werden, dieses Defensivkonzept zu knacken", glaubt Hütter. Gut möglich ist, dass er gegen die Wölfe wieder auf alle drei Top-Stürmer bauen wird, nachdem Ante Rebic gegen Marseille nur als Joker kam. Der Kroate dürfte Mijat Gacinovic ersetzen, außerdem drängen Evan Ndicka (für Simon Falette), Filip Kostic (für Taleb Tawatha) und Jonathan de Guzman (für Jetro Willems) zurück in die Elf. Sein Comeback feiern könnte außerdem Carlos Salcedo. "Er ist auf alle Fälle ein Thema", sagt Hütter. Für das Spiel gegen Marseille war der Mexikaner nicht spielberechtigt.

Hasebe spielt "wie mit der Krawatte"

Weitere Veränderungen zeichnen sich eher nicht ab. Auch der 34-jährige Makoto Hasebe wird wohl keine Verschnaufpause erhalten. Der Japaner spielte die letzten 14 Pflichtspiele von der ersten bis zur letzten Minute. Müdigkeit? Fehlanzeige. "Wenn man mit Makoto spricht, will er eigentlich immer spielen", berichtet Hütter und erklärt: "Makoto hat einen großen Vorteil: Er hat unglaublich viel Routine, antizipiert wahnsinnig gut, ist unglaublich gut mit dem Ball, tut unserem Spielaufbau sehr gut und steht auch defensiv sehr stabil. Er spielt - wie wir in Österreich gerne sagen - wie mit der Krawatte." Wer das für überschwängliche Lobhudelei hält, hat Hasebe in den vergangenen Wochen nicht spielen gesehen. Und so wird der Routinier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch gegen seinen Ex-Klub Wolfsburg (2008 bis 2013) auflaufen. "Wenn er mal auf mich zukommen sollte und sagt, dass er eine Pause braucht, gebe ich ihm eine. Aber er will eigentlich immer spielen", sagt Hütter, der seinen Libero auch gar nicht gleichwertig ersetzen könnte.

Julian Franzke

Müllers starke Bremen-Bilanz - Ibisevics 300?