Bundesliga

Julian Nagelsmann und seine bessere Hälfte mit der TSG Hoffenheim

TSG Hoffenheim erzielte 20 von 24 Toren nach der Pause

Nagelsmann und seine bessere Hälfte

Artistisch: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Ball.

Artistisch: Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann am Ball. imago

Vier Siege nacheinander hat der Cheftrainer mit der TSG zuletzt eingefahren, der fünfte wäre die Einstellung des Vereinsrekordes. Berlin blieb dagegen fünf Mal in Folge sieglos (3 Remis, 2 Niederlagen). Speziell gegen die Hertha hat Nagelsmann in bislang fünf Vergleichen noch nie verloren (3 Siege, 2 Remis). Zudem trifft sein Team als laufstärkstes der Liga (bislang 1320 Kilometer) auf das laufschwächste, die Hauptstädter haben erst 1247 Kilometer auf dem Tacho, im Schnitt über sechseinhalb Kilometer weniger pro Partie als die Kraichgauer.

Dieser hohe Aufwand scheint sich für Hoffenheim bezahlt zu machen, wenn die Gegner gegen Ende offenkundig ermüdet nachlassen. Erstaunliche 20 ihrer bisherigen 24 Saisontore (9 Gegentore) haben die Hoffenheimer in der Bundesliga jeweils in der 2. Halbzeit erzielt. Allein Borussia Dortmund traf nach der Pause noch häufiger (22). Der aktuelle Tabellensechste rangiert noch zwei Plätze besser, erstellt man ein Ranking ausschließlich der 2. Halbzeiten. Dagegen weist die Tabelle vor der Pause die TSG lediglich auf dem zwölften Platz aus mit einer sogar negativen Torbilanz von 4:6.

"Hertha ist schwer zu analysieren, sie sind schwer ausrechenbar"

"Sie haben nicht den besten Lauf und aktuell brechen ihnen einige gute Spieler weg", weiß Nagelsmann, dennoch fährt er mit einer Portion Ungewissheit in die Hauptstadt. "Hertha ist schwer zu analysieren, sie sind schwer ausrechenbar", hat der 31-Jährige festgestellt, "sie haben sich in vielen Dingen weiterentwickelt und spielen variabler." Unterschiedliche Grundordnungen oder Anlaufhöhen ebenso wie eine mal eher am Mann als am Ball orientierte Defensive. "Das Thema wird immer schwieriger", erklärt Nagelsmann, "ganz wenige Teams spielen immer dasselbe." Umso wichtiger werden deshalb die Analysen und taktischen Kurskorrekturen während der Spiele. Sicherlich auch ein Grund für die deutlich erfolgreicheren 2. Hälften der Hoffenheimer.

Michael Pfeifer

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