Bundesliga

Herthas Arena-Plan: Baustart 2022, Eröffnung 2025

Stadion-Manager Teichert zuversichtlich

Herthas Arena-Plan: Baustart 2022, Eröffnung 2025

Unweit des Olympiastadions soll die neue Spielstätte von Hertha BSC entstehen.

Unweit des Olympiastadions soll die neue Spielstätte von Hertha BSC entstehen. picture alliance

"Wir wollen den Erbbaurechtsvertrag für das Gelände im ersten Quartal 2019 unterzeichnen", bekräftigte Teichert, der als Baubeginn "im Idealfall das erste Quartal 2022" nannte. "Am 25. Juli 2025 wollen wir unsere neue Arena dann eröffnen." Trotz der Skepsis, die Hertha aus den Reihen der Berliner Politik bislang entgegenschlägt, gab sich Teichert betont zuversichtlich: "Wir sind überzeugt, den Senat überzeugen zu können. Wir werden eine Resonanz erzeugen, wie sie der Olympiapark noch nicht erlebt hat."

Er begründete, warum Herthas Stadion-Neubau-Pläne aus Sicht des Klubs alternativlos sind. "Das Olympiastadion ist ein Super-Stadion, wenn es voll ist, und ein Super-Stadion, wenn es leer ist - und alles dazwischen ist schlecht", erklärte Teichert, von Hause aus Architekt und von 2006 bis 2009 Finanzstaatssekretär in der Berliner Senatsverwaltung. "Da ist die Stimmung schlecht, und das hat damit zu tun, dass wir ein Stadion haben, das in erster Linie für die Leichtathletik gebaut wurde."

Neues Stadion soll "steil, nah und laut" sein

Hertha will neben dem Olympiastadion, an das der Klub per Mietvertrag noch bis 2025 gebunden ist, eine reine Fußball-Arena mit einer Kapazität von 55.137 Plätzen bauen, das Credo dabei: "steil, nah und laut." Als Vorbild gilt das 2013 eröffnete und von Teichert inspizierte Estadio de San Mamés in Bilbao. Die Plätze sollen deutlich näher als bislang am Spielfeld liegen, Sicht und Akkustik sollen sich signifikant verbessern. Teichert machte deutlich, welche Miete auf Hertha im Falle eines zunächst diskutierten Umbaus des Olympiastadions ab 2025 zugekommen wäre: "ein zweistelliger Millionen-Betrag pro Jahr." Zum Vergleich: Im aktuellen, seit Juli 2017 laufenden Mietvertrag zahlt Hertha 5,25 Millionen Euro Miete pro Saison an den Eigentümer, das Land Berlin. In der neuen Arena werde Hertha "nach unseren Berechnungen keine höhere Belastung haben, als wenn wir im Olympiastadion bleiben und dann die höhere Miete zahlen", so der Geschäftsführer der Hertha BSC Stadion GmbH. Präsident Werner Gegenbauer kündigte vor diesem Hintergrund stabile Ticketpreise an: "Es gibt keinen Grund, im neuen Stadion die Preisstruktur zu verändern."

Gegenbauer: "Auch wenn wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen"

Gegenbauer zeigte sich zufrieden mit der Gesamtentwicklung des Klubs: "Wir sind auf dem Weg, wieder 100 Prozent unserer Anteile in der Hand zu haben, und sind auf dem Weg, den Wert der Mannschaft deutlich gesteigert zu haben - und in der sportlichen Leitung der Mannschaft im vierten Jahr in unveränderter Besetzung unterwegs. Damit, glaube ich, sind wir einen Schritt in die richtige Richtung gegangen, auch wenn wir noch lange nicht da sind, wo wir hinwollen. Immer dann, wenn neue Wege beschritten werden, werden auch Fehler gemacht. Dann müssen die Fehler halt korrigiert werden."

Preetz: Keine Winter-Einkäufe geplant

Manager Michael Preetz erklärte mit Blick auf fünf sieglose Spiele in Serie: "Wir hatten einen ausgezeichneten Saisonstart und haben jetzt eine Phase, in der wir ein bisschen Husten und Schnupfen haben und ein bisschen schwächeln. Das letzte Spiel in Düsseldorf tut uns wirklich weh und beschäftigt uns ehrlich gesagt immer noch." Die nächste Chance für eine Trendwende bietet sich am Samstag gegen die TSG Hoffenheim. Preetz' Forderung: "Wir haben uns in einem recht anspruchsvollen Startprogramm eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Die wollen wir bis Weihnachten veredeln." Winter-Einkäufe, so Preetz am Montagabend, "haben wir im Moment nicht vor".

Steffen Rohr