Bundesliga

Bayer Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler: "Bis Weihnachten wollen wir uns heranpirschen"

Nächste Runde erreicht - Lob für Dragovic und Jedvaj

Völler: "Bis Weihnachten wollen wir uns heranpirschen"

"Es war eine sehr gute Leistung von unserer Abwehr": Bayers Geschäftsführer Rudi Völler.

"Es war eine sehr gute Leistung von unserer Abwehr": Bayers Geschäftsführer Rudi Völler. imago

Es war ein Pflichtsieg, der niemanden begeisterte . Und auch wenn Trainer Heiko Herrlich gegenüber dem 1:4 gegen Hoffenheim gleich sechs frische Kräfte brachte, hätte man sich spielerisch doch mehr erhofft. Erst recht, da die Gäste sich als äußerst bieder erwiesen. Angesichts des offensiv extrem harmlosen Auftritts der Schweizer musste man die 2:3-Hinspielniederlage von Bayer 04 in Zürich sogar in die Kategorie phantastische Phänomene einordnen. Gerade mal eine, eher zufällig entstandene Torchance verbuchten die Eidgenossen nun in den 90 Minuten in Leverkusen.

Zumindest Bayers Defensivarbeit passte. "Es war eine sehr gute Leistung von unserer Abwehr", lobte Geschäftsführer Rudi Völler, der die beiden Ersatzleute im Abwehrzentrum hervorhob, "es war eine tolle Leistung von unseren beiden Innenverteidigern. Dragovic hat gefühlt jeden Zweikampf gewonnen, Jedvaj das 1:0 geköpft." Das Duo profitierte auch davon, dass Herrlich extrem viele Defensivspieler nominierte, was dazu führte, dass Dominik Kohr, eigentlich in der Doppelsechs zuhause, viel offensiver agierte. Kohr sollte eigentlich mit Charles Aranguiz, der bei seinem Comeback fehlende Spielpraxis nicht verheimlichen konnte, als einer von zwei Achtern agieren und bei gegnerischem Ballbesitz etwas weiter nach vorne geschoben, Druck ausüben, was in der Praxis aber dazu führte, dass der Mittelfeldspieler faktisch als Zehner agierte und Aranguiz seine Rolle als zweiter Sechser interpretierte. Und auch wenn Kohr eine solide Leistung ablieferte, erklärte diese (zu) offensive Position für den Kämpfer auch, warum Bayers Spiel alles andere tat als vor Kreativität zu strotze.

"Es war nicht unbedingt ein Leckerbissen", gab also auch Herrlich zu, "aber das war auch nicht gefragt". Am Sonntag in Leipzig wird sich die Werkself aber auf einem anderen Niveau präsenteren müssen, um den ersten Schritt davon umzusetzen, was Völler nun von der Mannschaft erwartet. "Wir sind zufrieden: Wir sind im Pokal im Achtelfinale, in der Europa League im Sechzehntelfinale, in der Liga hängen wir ein bisschen hinterher. Da wollen wir uns bis Weihnachten ein bisschen heranpirschen", so der Geschäftsführer.

"Es wird noch ein paar Wochen dauern"

Möchte Bayer wirklich noch Anschluss nach oben finden, muss am Sonntag das nächste Erfolgserlebnis folgen. Denn in der Liga hat Leverkusen schon viel verspielt, wie Bayers Bester, Aleksandar Dragovic, weiß. Denn auch wenn der Österreicher ohnehin schon einen positiven Blickwinkel einnimmt, ist ihm klar, dass eine Blitzheilung nicht möglich ist. "Es wird noch ein paar Wochen dauern, bis wir wieder dahin kommen, wohin wir wollen. Das wird jetzt nicht durch ein zwei Spiele zu retten sein", sagte der Abwehrspieler, dem bewusst ist, dass Bayer jetzt nur Dreier helfen: "Am Sonntag steht ein sehr wichtiges Spiel in Leipzig an. Wir müssen versuchen, drei Punkte mitzunehmen." Weniger hilft der Werkself nicht wirklich weiter. Mehr ist allerdings nur mit einem deutlich besseren Auftritt zu erreichen.

Stephan von Nocks