Bundesliga

"Fehl am Platz", "Unsäglich" - Funkel contra Eberl

Unterschiedliche Meinungen zum Handelfmeter

"Fehl am Platz", "Unsäglich" - Funkel contra Eberl

Über die Szene wird diskutiert: Kaan Ayhan  (M.) bekommt den Ball an den Arm.

Über die Szene wird diskutiert: Kaan Ayhan (M.) bekommt den Ball an den Arm. imago

Die zweite Hälfte war wenige Augenblicke alt, da bekam Düsseldorfs Ayhan einen Plea-Schuss an den Ellenbogen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied auf Strafstoß - eine regelkonforme Entscheidung. Gladbachs Hazard verwandelte mit etwas Glück zum 1:0 (47.) und brachte seine Farben auf die Siegerstraße. Für die Borussen war der Treffer der Knotenlöser in einem Spiel, in dem sie sich zuvor schwergetan hatten. Am Ende wurden die Düsseldorfer mit 3:0 bezwungen - und die Fohlen sprangen auf Platz zwei in der Tabelle.

Beim Aufsteiger gab es wenig Verständnis für den Handelfmeter. "Für mich war es einfach kein Elfmeter", meinte Fortuna-Coach Friedhelm Funkel bei "Sky" und fragte sich, "wo die Spieler die Hände hintun sollen". Ayhan selbst gab sich ratlos. "Ich versuche den Ball abzublocken und krieg den an den Ellenbogen. Ich habe mir die ganze Zeit selbst die Frage gestellt, wie ich hingehen soll", sagte der 23-Jährige, der offenbar nicht viel davon hält, die Hände bei solchen Aktionen verschränkt hinter dem Rücken zu halten, so wie es manch einer seiner Berufskollegen bereits macht. "Dann sehen wir aus wie beim Sackhüpfen", sagte Ayhan dazu.

Funkel wäre es lieber gewesen, wenn Brych weiterspielen hätte lassen und sich auf den Videoschiedsrichter verlassen hätte. "Wenn es Handspiel gewesen wäre, dann wäre etwas aus dem Videokeller gekommen. Dann hätte er es sich nochmal anschauen können." Eine unnatürliche Handbewegung will Funkel auch nicht erkannt haben. "Wo sollen die Leute denn hin?", fragte der Düsseldorfer Trainer und ergänzte: "Die blocken den Schuss doch nicht absichtlich mit der Hand." Funkel wirkte von der "unsäglichen Regelung" durchaus frustriert und davon, dass es "scheinbar so ist, dass bei uns immer gepfiffen wird und beim Gegner nicht".

Eberl sieht die Szene differenzierter

Differenzierter wertete Gladbachs Sportdirektor Max Eberl die Szene. "Es ist eine unglückliche Regel", meinte der 45-Jährige, betonte aber, dass es "nunmal eine Vergrößerung der Körperfläche ist, wenn die Hand oder der Arm vom Körper weg geht". Und bei Ayhan war das auch der Fall, die Hand war nicht ganz am Körper. Folglich empfindet Eberl Begriffe wie "Niemals", "Fehlentscheidung" oder "Frechheit" in diesem Zusammenhang als "fehl am Platz". "Wenn es eine klare Entscheidung gewesen wäre, wäre in Köln eingeschritten worden. Klar war es nicht, kompliziert war es trotzdem, aber nicht völlig unberechtigt."

Funkel kritisiert "katastrophalen Fehler"

Den Gladbacher Sieg allein auf besagten Strafstoß zu reduzieren, sei Eberl zufolge falsch, da die Borussia "ein sehr gutes Spiel gemacht" habe und auch ohne den Elfmeter noch eine halbe Stunde Zeit gewesen wäre. Ähnlich sah es auch Coach Dieter Hecking, der allerdings auch zugab, dass der Elfmeter es "uns ein bisschen leichter gemacht" habe, die Fehler der Fortuna aber auch.

Das sah auch Funkel so: "Es reicht nicht, dass wir uns gut präsentiert haben", stellte der 64-Jährige fest und beklagte "fehlende Konsequenz" seiner Elf und einen "katastrophalen Fehler" vor dem 0:2. Namentlich nannte er Alfredo Morales, der "nicht richtig hingeht. Damit war das Spiel gelaufen". Funkel fasste die Gründe für die Niederlage so zusammen: "Es war nicht nur der Schiedsrichter, es war auch - mal wieder - ein katastrophaler individueller Fehler von uns."

drm

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Fortuna Düsseldorf