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"Dann müssen die Bayern in der 4. Liga wieder anfangen": Super League - das sagt die Bundesliga

Super League: Was die Bundesliga sagt - und was Klopp

"Dann müssen die Bayern in der 4. Liga wieder anfangen"

Von Heidel bis Rummenigge: Reaktionen aus der Bundesliga zu den Super-League-Gedankenspielen.

Von Heidel bis Rummenigge: Reaktionen aus der Bundesliga zu den Super-League-Gedankenspielen. imago (2)

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandschef Bayern München) bei Sky: "Es ist seit Langem bekannt, dass mehrere europäische Klubs eine Anfrage zur Super League hatten. Fakt ist, dass kein europäischer Klub sich dem Thema Super League jemals genähert hat. Es ist normal, dass man sich damit juristisch auseinandersetzt. Ich sehe daran überhaupt keinen Skandal. Wenn so eine Anfrage kommt, ist es meine Aufgabe, diese zu prüfen und am Ende intern darüber zu diskutieren. Nicht mehr und nicht weniger ist passiert."

Uli Hoeneß (Präsident Bayern München): "Es ist nicht der richtige Zeitpunkt, um etwas zu sagen. Das ist eine Falschmeldung."

Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund): "Borussia Dortmund wird für keinen Wettbewerb dieses Planeten die Bundesliga verlassen. Die Bundesliga ist deutsches Kulturgut, da bin ich Traditionalist. Das steht über allem. Auf der anderen Seite sollten die anderen Vereine in der Liga das respektieren, was Bayern München, aber auch der BVB für den deutschen Fußball geleistet haben. Und da nicht permanent mit unsinnigen und überflüssigen Diskussionen um Verteilung von TV-Geldern anfangen. Wir haben in Deutschland eine sehr soziale Verteilung, die sollte man beibehalten und nicht permanent versuchen, querzuschießen. Wir sind gerne in der Bundesliga, wir leben die Bundesliga, aber wir müssen auch das Gefühl haben, dass man uns respektiert."

Ich war immer im Bilde und weiß, dass es keine Bundesliga ohne die Bayern und Dortmund geben wird.

Rudi Völler

Oliver Mintzlaff, Geschäftsführer RB Leipzig: "Dass der FC Bayern natürlich seiner unternehmerischen Verantwortung nachkommt und überlegt, wie er seinen Verein in den unterschiedlichsten Bereichen weiterentwickeln kann, ist sicherlich nachvollziehbar und legitim. Es ist ja aber auch nicht so, dass die Bundesliga nur vom FC Bayern profitiert, sondern auch der FC Bayern von der Bundesliga. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der FC Bayern die Bundesliga verlassen würde."

Andreas Bornemann, Sportvorstand 1. FC Nürnberg: "Ich halte nicht viel davon. Letztlich geht es nur um eines: noch mehr Geld. Die Bundesliga ist seit Jahrzehnten ein erfolgreiches Modell. Mir fehlt die Phantasie dafür, den nationalen Wettbewerb aufzugeben. Und wie soll das logistisch alles gehen? Auch für die Fans? Mit Flugticket in Kombination zum Spielticket? Ich glaube nicht, dass eine Super League der Tod der Bundesliga wäre. Eine ausgeglichene Liga ist eine gute Liga, das sieht man in dieser Saison, in der die Bayern mal nicht so dominant sind. Der Rest würde den Spielbetrieb nicht einstellen."

Fredi Bobic, Vorstand Eintracht Frankfurt: "Unsere Superliga in Deutschland ist die Bundesliga und das soll auch so bleiben. Die Super League wäre nicht im Sinne der Basis, den Menschen, die den Fußball und die Bundesliga groß machen. Die Fans und Anhänger wollen einen starken nationalen Wettbewerb. Dieser sollte chancengleich, spannend und auch nicht immer zu stark kapitalgetrieben sein. Das ist eine der großen Herausforderungen in der Zukunft. Wir sollten daran arbeiten und nicht an einer neuen Liga, die vorrangig kommerzielle Interessen verfolgt."

Rouven Schröder, Sportvorstand 1. FSV Mainz 05: "Die Bundesliga ist ohne den FC Bayern, Borussia Dortmund und andere große Klubs für mich nicht vorstellbar."

Rudi Völler (Sport-Geschäftsführer Bayer Leverkusen): "Ich verstehe die Hysterie nicht. Ich war immer im Bilde und weiß, dass es keine Bundesliga ohne die Bayern und Dortmund geben wird. Dass die großen Vereine immer überlegen, wie sie mehr Geld verdienen können, ist legitim. Aber in Spanien will keiner eine Liga ohne Real oder Barcelona und in Italien keiner eine Liga ohne Juventus oder Milan. Die AS Rom würde nie und nimmer auf ein Derby gegen Lazio verzichten. Von daher sind die Diskussionen völlig überhitzt."

Peter Fischer (Präsident Eintracht Frankfurt): "Das Thema gibt es seit sechs Jahren, so ein System wird aber nie funktionieren und bleibt eine Luftnummer. Ich bin mir vollkommen sicher, dass es eine Super League nie geben wird."

Horst Heldt (Manager Hannover 96): "Wenn die Bayern meinen, sie müssen die Bundesliga verlassen, sollen sie es machen. Wenn sie feststellen, dass es doch nicht so toll ist, müssen sie in der 4. Liga wieder anfangen."

Christian Heidel (Sportvorstand Schalke 04): "Fußball in Deutschland lebt in allererster Linie noch vor der Champions League von der Bundesliga. Ich glaube, die Bayern würden nie auf die Idee kommen, sich aus der Bundesliga zu verabschieden. Es ist nicht das, was ihre Fans sehen wollen."

Fritz Keller (Präsident SC Freiburg): "Die Bundesliga ist eine der wertvollsten Ligen, die wir haben. Diese Nähe und die Derbys, die wir haben, sind durch nichts zu ersetzen."

Das klingt schön, wirklich schön.

Jürgen Klopp voller Ironie

Wolfgang Holzhäuser (Ex-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen) im Deutschlandfunk: "Um was zu bewegen, muss man leider mit gewissen Dingen drohen. Ich glaube aber nicht, dass Bayern auf die Idee kommen könnte, das Brot-und-Butter-Geschäft Bundesliga zu verlassen."

Thomas Müller (Bayern München): "Ich bin mit der Bundesliga groß geworden. Und da hängt das Herz dran."

Jürgen Klopp (Trainer FC Liverpool): "Das klingt schön, wirklich schön, weil es bestimmt weniger Spiele und mehr Geld bedeuten würde... Wenigstens ist es eine Idee, die nicht sofort umgesetzt werden würde, ich bin mir ehrlich gesagt nicht einmal sicher, ob wirklich jemand darüber gesprochen hat. All diese anderen wundervollen Ideen von UEFA und FIFA werden immer sofort umgesetzt - sie fragen gar nicht erst - und dann siehst du: 'Oh, jetzt haben wir, also jeder von uns, 20 Spiele mehr und kein bisschen mehr Geld.'"

sid/kon

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