Als die Eintracht letztmals in Stuttgart gewann, bildeten Luc Castaignos und Haris Seferovic ein kongeniales wie brandgefährliches Duo im Sturm, auf der Trainerbank saß Armin Veh. An jenem 3. Spieltag der Saison 2015/16 feuerte die Eintracht den VfB mit 4:1 aus dem eigenen Stadion, Castaignos schnürte einen Doppelpack, auch Seferovic traf. Gut drei Jahre später hat die Mannschaft ein stark verändertes Gesicht - und noch mehr Qualität im Angriff.
Adi Hütter steht wieder mal vor der Qual der Wahl: Auf welchen Stürmer muss er im 3-5-2 verzichten? Zuletzt in Nürnberg setzte der Trainer auf Luka Jovic und Ante Rebic in vorderster Front. Beide erwischten jedoch einen schwachen Tag und setzten kaum Akzente, für den späten 1:1-Ausgleich sorgte Joker Sebastien Haller. Der Franzose könnte nun wieder die Nase vorne haben. Der Vorteil: Sollte es wie am vergangenen Sonntag gegen den Club spielerisch nicht so gut laufen, bietet der großgewachsene Haller die taktische Möglichkeit, auf hohe, lange Bälle zu setzen. Doch wer müsste für Haller raus? Rebic? Jovic? Das hängt auch davon ab, welches Spiel der Trainer erwartet.
Rechnet er damit, dass seine Mannschaft häufig in den gegnerischen Sechzehner kommt, könnte Jovic die bessere Wahl sein, da er über größere Abschlussqualitäten verfügt. Rebic wiederum könnte mit seinen dynamischen Läufen in die Tiefe durch Einzelaktionen mehr Gefahr heraufbeschwören und eher als Jovic Räume aufreißen. Gerade wenn der Offensivmotor stottert, ist der kroatische Vize-Weltmeister ein Mann für den Unterschied.
Gelson Fernandes dürfte erste Wahl sein
Die anderen Mannschaftsteile versprechen mit Blick auf die erste Elf weniger Spannung. In der Dreier-Abwehrkette haben sich David Abraham, Makoto Hasebe und Evan Ndicka festgespielt, außen sind Danny da Costa und Filip Kostic gesetzt. Im zentralen defensiven Mittelfeld dürfte einmal mehr Gelson Fernandes auflaufen, da Lucas Torro (Schambeinentzündung) ausfällt. Davor sind die Achter Jonathan de Guzman und Mijat Gacinovic im Grunde gesetzt. Am ehesten wäre noch Marc Stendera eine Alternative; der ebenfalls im zentralen Mittelfeld beheimatete Allan konnte bei seinen bisherigen Einsätzen nicht überzeugen.
Die Bilanz der Eintracht in Stuttgart ist nicht allzu prickelnd: Von 46 Spielen gewann Frankfurt acht, zehn Begegnungen endeten mit einem Unentschieden, 28-mal traten die Hessen die Heimreise ohne Punkte an. Dennoch ist Frankfurt der Favorit, als Tabellenletzter strotzen die Schwaben nicht gerade vor Selbstbewusstsein.