Bundesliga

Bundesliga, Hertha BSC vor Duell mit Borussia Dortmund - Pal Dardai: "0:0 geht es nicht aus"

Hertha ohne Angst gegen die Torfabrik der Liga

Dardai: "0:0 geht es nicht aus"

Die Trauben hängen hoch - doch "Dortmund ist besonders reizvoll": Pal Dardai.

Die Trauben hängen hoch - doch "Dortmund ist besonders reizvoll": Pal Dardai. picture-alliance

Nach den prestigeträchtigen Siegen gegen Meister FC Bayern (2:0), Vizemeister Schalke (2:0) und den aktuellen Tabellen-Zweiten Borussia Mönchengladbach (4:2) will Hertha am Samstag den nächsten Großen stoppen. "Dortmund ist momentan ohne Frage in herausragender Verfassung, hat Selbstvertrauen ohne Ende und schießt im Schnitt vier Tore pro Spiel. Da ist es an der Zeit, mal einen Punkt zu setzen - und das werden wir versuchen", erklärte Hertha-Manager Michael Preetz am Donnerstag. "Wir haben auch allen Grund, mit Selbstvertrauen nach Dortmund zu reisen. Wir haben in den letzten Spielen dort immer auch unsere Gelegenheiten gehabt und gegen große Mannschaften in dieser Saison auch schon herausragende Leistungen gebracht. In Dortmund hängen die Trauben besonders hoch - aber es ist auch besonders reizvoll, vielleicht die eine oder andere davon zu pflücken."

"Jetzt ist es ein anderer Lucien Favre"

Dardai will mit seinen Profis anknüpfen an die bemerkenswerten Auftritte gegen den FC Bayern, Gladbach und Schalke: "Mit der Tagesform von Bremen (1:3, d.Red.) brauchen wir nicht nach Dortmund fahren. Gegen Bayern hatten zehn von elf Spielern eine gute Tagesform. In Dortmund brauchen wir neun bis zehn Spieler mit guter Tagesform - dann haben wir dort etwas zu suchen." Unter dem heutigen BVB-Coach Lucien Favre, der von Sommer 2007 bis September 2009 Hertha trainierte, war Dardai einst Stammkraft im defensiven Mittelfeld. "Berlin war damals der Anfang für ihn in der Bundesliga", so der Ungar. "Jetzt ist es ein anderer Lucien Favre. Ich habe von allen meinen Trainern gelernt - er hat wie alle Trainer auch gute und schlechte Seiten. Aber es wäre Quatsch, jetzt zu sagen: So und so kannst du Lucien Favre schlagen." Nur eines steht für Herthas Coach fest: "Ein 0:0 wird es nicht geben, das ist sicher. Du musst ein oder zwei Tore machen." Und defensiv müssen die Reihen geschlossen bleiben. "Wie wir in den letzten Jahren gegen den Ball agiert haben, dafür müssen wir uns nicht schämen. Wir haben auch in dieser Saison bisher wenig Tore kassiert", unterstrich Dardai. "Dieses Selbstvertrauen nehmen wir mit. Wir sind mit unserer Raumdeckung auch gegen große Mannschaften gut klargekommen und lassen die Gegner nicht schneller werden. Wenn wir das in Dortmund wieder hinkriegen, dass eine enorm schnelle Mannschaft keine Räume hat, dann sieht es gut aus."

Trotz Risiko: Stark und Rekik stehen wieder bereit

Gegen den SC Freiburg (1:1) bildeten Fabian Lustenberger, der überzeugte, und Derrick Luckassen, der ein ordentliches Startelfdebüt gab, die Innenverteidigung. Beim Liga-Primus kann Dardai wieder auf seine angestammte Besetzung im Abwehrzentrum bauen. Niklas Stark (Mittelfußprellung) stieg am Dienstag ins Mannschaftstraining ein, Karim Rekik (Adduktorenprobleme und Infekt) folgte am Mittwoch. Dardai schwächt zwar noch ab und sagt: "Sie haben nur zwei-, dreimal mit uns trainiert, das ist ein Risiko." Aber Herthas Trainer weiß: Um die Produktionswut der schwarz-gelben Torfabrik wirkungsvoll zu sabotieren, braucht er gerade in der letzten Reihe seine besten Spezialisten.

Steffen Rohr