Bundesliga

Haller rettet Frankfurt - Leverkusen zerlegt Bremen

Überblick: Stuttgart zerfällt in Sinsheim - Bayern an Dortmund dran

Haller rettet Frankfurt - Leverkusen zerlegt Bremen

Gekommen, um zu treffen: Adam Zrelak.

Gekommen, um zu treffen: Adam Zrelak. imago

Club-Coach Michael Köllner überraschte mit seiner Aufstellung am Sonntagmittag gegen Eintracht Frankfurt, unter anderem feierte Sechser Simon Rhein sein Bundesligadebüt. Der Aufsteiger wusste durchaus zu gefallen und hatte in der 18. Minute die beste Chance im ersten Durchgang - Knöll scheiterte am Pfosten. Im strömenden Regen von Nürnberg agierten die Hessen rund um Fünf-Tore-Mann Jovic erstaunlich blass, der Club blieb auch nach Wiederanpfiff aktiver und belohnte sich in der 79. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Zrelak köpfte nach feiner Misidjan-Flanke zur verdienten Führung ein. In der Nachspielzeit aber traf der ebenfalls eingewechselte Haller zum schmeichelhaften Ausgleich.

Leipzig gegen Schalke: Intensiv, aber keine Tore

Im zweiten Sonntagsspiel gab es das zweite Unentschieden. Die Leipziger und Schalker trennten sich torlos. Die Partie in Sachsen war sehr umkämpft, das spielerische Nivea ließ allerdings zu wünschen übrig. Die Rangnick-Elf hatte mehr Spielanteile, aber so gut wie keine Großchance. Die Königsblauen indes näherten sich nach Standards zweimal gefährlich an, doch sowohl Embolo und McKennie verpassten haarscharf. Unter dem Strich fand das Duell mit der Nullnummer ein gerechtes Ergebnis.

Bremen kommt böse unter die Räder - Leverkusen wirbelt mit Bellarabi & Co.

Wegbereiter zu den ersten drei Leverkusener Toren: Offensivmann Bellarabi.

Wegbereiter zu den ersten drei Leverkusener Toren: Offensivmann Bellarabi. imago

Bayer Leverkusen hat zum Abschluss des 9. Spieltags einen ersten Schritt aus der sportlichen Krise gemacht. Der Werksklub siegte am Sonntagabend bei den notorisch starken Bremern imposant mit 6:2 und fügte der Werder-Elf die erste Heimniederlage seit dem 29. Oktober 2017 (0:3 gegen Augsburg) bei. In einer rasanten ersten Hälfte vergaben die Werderaner ihre Chancen, Leverkusen indes schlug dreimal eiskalt zu. Auffälligster Mann: Bellarabi. Der nach seiner Roten Karte in München vier Spiele gesperrte Offensivspieler wirbelte bei seiner Rückkehr, legte die ersten beiden Treffer der Westdeutschen durch Volland und Brandt auf, das Tor zum 3:0-Halbzeitstand besorgte er selbst. Mit Beginn des zweiten Durchgangs stand Pizarro auf dem Platz und läutete mit dem Anschlusstreffer die Aufholjagd ein. Kurz darauf stand das Weserstadion Kopf, als Osako auf 2:3 verkürzte. Bayer-Coach herrlich hatte kurz vor den beiden Gegentoren Bellarabi und Lars Bender vom Feld genommen. Grobe Fehlgriffe? Nicht ganz, denn er stellte Havertz in den Angriff, der nach einem Konter über Volland die Leverkusener entscheidend zurückbrachte. Kurz darauf griff Pavlenka bei einer Ecke daneben und Dragovic markierte das 5:2, ehe Havertz den 6:2-Endstand besorgte.

Dortmunder Tempofußball und freche Herthaner: Kalou bestraft den BVB

Dortmunds Sancho schnürte gegen Hertha einen Doppelpack - zum Dreier reichte dies nicht.

Dortmunds Sancho schnürte gegen Hertha einen Doppelpack - zum Dreier reichte dies nicht. imago

Borussia Dortmund knüpfte am Samstagnachmittag gegen Hertha BSC nahtlos an die Leistung an, die zum 4:0 in der Königsklasse gegen Atletico geführt hatte. Vom Beginn weg war die Favre-Elf kreativ, spielfreudig und zielstrebig. Zum Lohn gab es ein Traumtor von Sancho, das allerdings wegen einer Abseitsstellung von Reus zurecht aberkannt wurde. Allerdings dauerte es nicht lange, da war der englische Jung-Nationalspieler aber wieder zur Stelle, als er Götzes Zuspiel ins Tor schob. Die Hertha war allerdings nicht gewillt, nur als Spielball der Dortmunder Tempofußballer herzuhalten. Noch vor der Pause wurde einer der Nadelstich-Angriffe durch Kalous Ausgleichstreffer belohnt, nach dem Seitenwechsel schnupperten die Hauptstädter am Führungstreffer. Doch für Zählbares sorgten erneut der Borussen und hier konkret Sancho. Mit seinem fein herausgespielten 2:1 brachte er die Dortmunder wieder in Front. Der Schock aus BVB-Sicht dann in der Nachspielzeit: Zagadou foulte Selke und Kalou machte per Elfmeter den 2:2-Endstand.

Bayern jubeln dank Thiago - Mainzer treffen nach 497 Minuten mal wieder

Matchwinner der Bayern: Thiago.

Matchwinner der Bayern: Thiago. imago

Der FC Bayern hat den dritten Pflichtspielsieg nach der Medienschelte-PK der Münchner Bosse gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac siegte beim 1. FSV Mainz 05 mit 2:1 und bleibt dem BVB als tabellenzweiter mit nun zwei Punkten Rückstand auf den Fersen. Den Führungstreffer für den Rekordmeister, die kurzfristig Hummels ersetzen mussten, erzielte Goretzka per Volleyschuss. Kurz zuvor wurde ein Thiago-Tor aberkannt, weil in der Entstehung ein Foulspiel Lewandowskis per VAR gesehen wurde. In der zweiten Hälfte wurden die Rheinhessen dann frecher und markierten schnell den Ausgleich durch Boetius – nach 497 Minuten war der Fluch der Torlosigkeit gebannt. Die Reaktion der Kovac-Elf ließ allerdings nicht lange auf sich warten – Thiago trat abermals als Vollstrecker zum 2:1 in Erscheinung. Von diesem Rückstand erholte sich die Schwarz-Elf nicht mehr und fügte sich in die knappe, aber letztlich völlig verdiente Niederlage.

Wolfsburger Negativlauf endet - Düsseldorf im freien Fall

Wolfsburg hat in Düsseldorf seinen Negativlauf beendet und beim Schlusslicht 3:0 gewonnen. Wegbereiter für die Niedersachsen war Weghorst, der einen Handelfmeter sicher verwandelte- Düsseldorfs Stürmer Hennings hatte diesen "verschuldet", als er bei einem William-Freistoß in der Mauer angeschossen wurde. Das von vielen Gelben Karten begleitete Duell fand lange Zeit auf Augenhöhe statt, die Düsseldorfer agierten in vorderster Front zu zaghaft, um die VfL-Defensive entscheidend auszuhebeln. Vielmehr machte die Labbadia-Elf in der Schlussphase durch Brekalo und Ginczek mit zwei weiteren Toren den Sack zu. Für den aufsteiger vom Rhein setzte es nach dem 1:7 in Frankfurt die nächste bittere Pleite.

Bebous Hammer kommt zu spät: FCA siegt in Hannover

Der FC Augsburg bleibt auswärts gefährlich. Die Fuggerstädter gewannen bei Hannover 96 mit 2:1 und belohnten sich vor allem einen starken Auftritt in den ersten 63 Minuten. Da führte der FCA 2:0, Khedira brachte die Schwaben früh in Front und Finnbogason erhöhte per Elfmeter. Angesichts des 0:2 gingen die Niedersachsen mehr Risiko und kamen durch Bebous Hammer zum Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es aber nicht mehr für die 96er, die weiter hinten drin feststecken.

Stuttgart zerfällt in zwölf Minuten - Belfodils Doppelpack, Insua-Rot

Hoffenheim jubelt über eine bärenstarke zweite Halbzeit gegen Stuttgart.

Hoffenheim jubelt über eine bärenstarke zweite Halbzeit gegen Stuttgart. imago

Der VfB Stuttgart kassierte auch im zweiten Spiel unter ihrem neuen Trainer Markus Weinzierl eine bittere Niederlage. Bei der TSG Hoffenheim verloren die Schwaben am Samstagabend mit 0:4. Schon in der Anfangsphase lief es gegen den VfB: Erst vergab Gomez eine Großchance, dann sah Insua nach Videobeweis die Rote Karte wegen rohen Spiels gegen Kaderabek. Bis zur Halbzeitpause machten es die zehn Stuttgarter allerdings gut, verteidigten kompakt, den Kraichgauern fiel nicht viel ein – zudem mussten sie die verletzungsbedingte Auswechslung von Grillitsch verschmerzen. Nach dem Seitenwechsel nahm der TSG-Express dann aber mächtig Fahrt auf und nach dem Führungstor von Brenet zerfiel die Stuttgarter Mannschaft in ihre Einzelteile. Binnen zwölf Minuten hieß es plötzlich 4:0 – nach Brenet trafen Joelinton und Belfodil doppelt. Danach drosselte die Nagelsmann-Elf das Tempo ein wenig, so dass es für Stuttgart wie bei Weinziels Premiere gegen den BVB beim 0:4 blieb. Mit dieser Niederlage rutscht der VfB auf den letzten Platz – zusammen steht er dort punkt- und torgleich mit der Fortuna aus Düsseldorf.

Blitzstart, Super-Konter, irrer Schlusspunkt: Freiburg beendet Gladbachs Lauf

Freiburgs führt nach Petersens Elfmetertor in der ersten Minute.

Freiburg führt wieder: Waldschmidt schloss den Konter zum 2:1 ab. imago

Am Freitagabend schickte sich Borussia Mönchengladbach an, seinen Lauf in Freiburg auszubauen und vorübergehend mit Spitzenreiter Dortmund nach Punkten gleichzuziehen. Doch nach drei Siegen am Stück riss die Serie der Hecking-Elf beim SC mit 1:3. Die Hausherren rauschten wie ein Ferrari in die Partie und bekamen schon nach zehn Sekunden einen Elfmeter zugesprochen: Petersen lief an und vollstreckte eiskalt. Doch die kalte Dusche zeigte bei den Gladbachern fast keine Wirkung. Sofort schalteten die Borussen in den Vorwärtsgang und drängten auf den Ausgleich. Nach einem Pfostentreffer von Elvedi machte Hazard das 1:1 - der Belgier verwandelte einen von Stindl herausgeholten Elfmeter ebenfalls sehr souverän. Bis zum Pausenpfiff blieb die Partie unterhaltsam mit Chancen auf beiden Seiten, allerdings blieb beiden Teams Zählbares zunächst verwehrt. Gladbach kam aus der Kabine mit Herrmann für den diesmal blassen Plea, doch nach einem Fehlpass Stindls schaltete der SC blitzschnell um und Waldschmidt veredelte den Konter zur abermaligen Führung. Gladbach war nun wieder gefordert, doch der SC stand defensiv stabil, konterte gefährlich und feierte letztlich einen nicht unverdienten 3:1-Heimsieg - mit der letzten Aktion in der Nachspielzeit machte Höler das 3:1 aus 45 Metern, nachdem Borussen-Keeper Sommer weit aus dem Tor geeilt war und einen verhängnisvollen Fehlpass gespielt hatte.

bst/las