Bundesliga

Haller nach der Eintracht-Gala: "Das fühlt sich verdammt geil an"

Hütter lobt die Bescheidenheit nach der Gala

Haller: "Das fühlt sich verdammt geil an"

"Das macht wahnsinnig viel Spaß": Sebastien Haller.

"Das macht wahnsinnig viel Spaß": Sebastien Haller. imago

Vor dem 7:1 gegen Düsseldorf wies die kicker-Chancenstatistik lediglich 28 Tormöglichkeiten für Frankfurt aus – das war nach sieben Bundesligaspielen der Ligatiefstwert. Umso erstaunlicher ist es, dass am Ende der 90 Minuten 17 Chancen (!) zu Buche standen. Ergo: Der Sieg hätte locker auch zweistellig ausfallen können. "Das war ein sehr schönes Spiel der ganzen Mannschaft, auch für mich persönlich. Die Tore sind wie am Schnürchen gefallen. Das macht wahnsinnig viel Spaß, fühlt sich verdammt geil an. Man hat das Gefühl, dass alles gelingt, alles klappt", schwärmt Haller.

Der Franzose erwischte einen Sahnetag, traf per Elfmeter, per Lupfer und legte zweimal für Jovic auf. Mit nunmehr elf Scorerpunkten ist der 24-Jährige in diesem Ranking Ligaspitze. Trainer Adi Hütter sagt anerkennend: "Sebastien ist physisch sehr stark und brandgefährlich. Er kann die Bälle super festmachen und ist ein ganz anderer Spielertyp als Jovic oder Rebic. Auch er macht eine tolle Entwicklung."

Hallers Zusammenspiel mit Jovic klappt inzwischen viel besser als noch vergangene Spielzeit. Der Franzose erklärt: "Wir haben uns mittlerweile gut kennengelernt. Ich weiß, was er braucht, und er weiß, was ich brauche. Wir ergänzen uns gut. Vorne haben wir ein enormes Potenzial." Was beim Fußballfest am Freitagabend leicht hätte in Vergessenheit geraten können: Starstürmer Ante Rebic war nicht mal mit von der Partie, er fehlte wegen einer Gelb-Roten-Karte.

Die Abteilung Attacke wäre freilich längst nicht so gefährlich, wenn sie von den Flügeln und aus dem Mittelfeld nicht mit so vielen Bällen gefüttert werden würde. Filip Kostic machte über die linke Seite ein brillantes Spiel, indem er Tempo, Technik und Zug zum Tor vereinte. Die HSV-Leihgabe war als offensiver Linksverteidiger an etlichen gefährlichen Angriffen beteiligt und bereitete zwei Tore direkt vor. Als dritter Serbe im Bunde zeigte auch der als halblinker Achter aufgelaufene Mijat Gacinovic ein herausragendes Spiel.

Hütter: "Die Mannschaft hat einen tollen Charakter"

Über weite Phasen der Partie spielte die Eintracht wie aus einem Guss. "Vor vier, fünf Wochen hat keiner erwartet, dass wir Spiele gewinnen", erinnert sich Hütter an den holprigen Saisonstart. Nun registriert er zufrieden: "Die Mannschaft ist sehr lernwillig und hat einen tollen Charakter. Sie versucht, sich tagtäglich zu verbessern, die Automatismen greifen immer besser."

Darüber hinaus freut es den Trainer, dass seine Spieler nicht den Eindruck erwecken, sie könnten nach 15 Toren in den letzten drei Heimspielen die Bodenhaftung verlieren. "Wenn ich unsere Jungs bei Interviews höre, wie bescheiden sie bleiben, das ist der richtige Weg. Das stimmt mich sehr zuversichtlich, da sie selber genau wissen, wie sie es einschätzen können", meint Hütter. Der Österreicher konstatiert: "Wir sind am Anfang berechtigterweise gebeutelt worden. Jetzt haben wir eine andere Phase, die angenehmer ist, die jedem guttut. Entscheidend ist, dass wir am Donnerstag gegen Limassol wieder von der ersten Minute an marschieren und Vollgas geben, damit wir in der Europa League den nächsten wichtigen Schritt machen können.“

Julian Franzke

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Fortuna Düsseldorf