Bundesliga

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel im Interview: "Ich hätte auch gerne einen Plea oder Alcacer verpflichtet"

Fortuna-Trainer hofft auf schnellen Lernprozess

"Oder einen Alcacer": Warum Funkel nicht die Ruhe verliert

In der Ruhe liegt die Kraft? Friedhelm Funkel und Fortuna Düsseldorf.

In der Ruhe liegt die Kraft? Friedhelm Funkel und Fortuna Düsseldorf. imago

"Es gibt Nürnberg, Düsseldorf, und dann gibt es 16 Bundesligisten, die ganz andere Möglichkeiten haben, eben weil sie schon jahrelang oben dabei sind", sagt Funkel. Und ergänzt: "Aber das wussten wir, und wir können damit umgehen."

Mit 30 Millionen für den Lizenzspielerbereich muss Fortuna das gesamte Spieljahr bestreiten. Logisch, dass große Sprünge bei den Transfers nicht drin waren. "Ich hätte gerne auch einen Plea verpflichtet oder einen Alcacer. Aber wir sind Fortuna Düsseldorf, der Aufsteiger. Vor zweieinhalb Jahren stand der Klub mit einem Bein in der 3. Liga."

Trainersteckbrief Funkel
Funkel

Funkel Friedhelm

Spielersteckbrief Plea
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Spielersteckbrief Paco Alcacer
Paco Alcacer

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Fortuna Düsseldorf - Die letzten Spiele
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Mit anderen Qualitäten muss sich Fortuna strecken, um nicht gleich wieder abzusteigen, wie beim bisher letzten Bundesliga-Aufstieg 2012, als ein Jahr später schon wieder Schluss war. "Eklig sein, sperrig, ein unbequemer Gegner sein", hatte Funkel deshalb vor Saisonbeginn von den Seinen gefordert. Das, sagt der Trainer jetzt, setze die Mannschaft auch zur Zufriedenheit um. "Wir sind ein unbequemer Gegner, die Spieler schmeißen alles rein, ganz so, wie sich der Trainer das wünscht. Es fehlt in anderen Bereichen, zum Beispiel im Abschluss", findet Funkel.

Dass er mit der Mannschaft auf dem richtigen Weg ist, dass oft nur Kleinigkeiten fehlen, hört der Trainer auch von Experten unter den Beobachtern. "Wir haben ja auch in der 2. Liga Spiele verloren", erinnert sich Funkel, "da habe ich schon ein gewisses Murren gehört, wenn ich nachher in den VIP-Raum gekommen bin. Jetzt kommen die großen Alt-Fortunen wie Egon Köhnen oder Gerd Zewe und sagen: Trainer, wir sind auf dem richtigen Weg, es fehlt nicht viel."

Dass letztlich die Schwäche im Abschluss auch eine Frage der Qualität ist, wie Sportvorstand Erich Rutemöller urteilt, räumt auch Funkel ein: "Da hat der Erich Recht, die Qualitätsfrage kann man stellen." Die Bundesliga im Vergleich zur 2. Liga, das sei "eben noch mal was anderes: Höhere Qualität der Gegenspieler und Torhüter, der Druck ist noch mal ein anderer. Deshalb kann man den Torabschluss im Training eben auch nur bedingt verbessern. Abgebrüht wirst du erst mit der Zeit, mit mehr Erfahrung."

Höchste Zeit also, schnell zu lernen. In diesem Fall, hofft Funkel, besitze Fortuna doch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt. In vielen Bereichen stelle er Fortschritte fest. "Niemand", so der Trainer, "sollte uns voreilig abschreiben."

Oliver Bitter

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