Bundesliga

14 aus 7: Rangnicks Ziel gegen Nürnberg

Positivtrend soll auch gegen Nürnberg anhalten

14 aus 7: Rangnicks Ziel gegen Nürnberg

Zufrieden mit dem Europapokalauftritt seiner Elf: Ralf Rangnick.

Zufrieden mit dem Europapokalauftritt seiner Elf: Ralf Rangnick. imago

Der Trainer und Sportdirektor von RB Leipzig hatte beim 3:1-Sieg beim norwegischen Renommierklub einen dominanten Auftritt seine Teams gesehen, das seiner Ansicht nach einen "entschlossenen und motivierten Eindruck" hinterlassen hatte. Seit der 2:3-Heimpleite vor gut zwei Wochen in der Europa League gegen RB Salzburg hat der 60-Jährige zufrieden festgestellt, dass sich bei seinem Team etliches zum Besseren gewandelt hat.

Nach der Schlappe und deren Begleitumständen, die unter anderem zur Suspendierung von Angreifer Jean-Kevin Augustin und Verteidiger Nordi Mukiele für die Ligapartie bei Eintracht Frankfurt (1:1) geführt hatten, habe man "nicht zur Tagesordnung" übergehen können, so Rangnick, und der Misserfolg zum Auftakt des internationalen Wettbewerbs habe auch "Prozesse in der Mannschaft ausgelöst".

Rangnick findet sogar: "Vielleicht haben wir so ein Spiel gebraucht." Um die Sinne zu schärfen. Das Resultat des vermeintlichen Weckrufes liest sich jedenfalls eindrucksvoll: Aus den darauffolgenden vier Pflichtspielen holte Leipzig drei Siege und ein Remis und agiert vor allem "taktisch verbessert", so Rangnick, "wir stehen deutlich kompakter und stabiler gegen den Ball."

Trend soll auch gegen Nürnberg beibehalten werden

Gegen Nürnberg soll das weiterhin so bleiben. Im Vergleich zu Trondheim erwartet Rangnick nämlich, "dass am Sonntag ein etwas stärker Gegner auf uns zukommt, der uns physisch mehr abverlangen wird". Dass RB gegenüber dem Aufsteiger aus Franken favorisiert ist, darüber ist sich Rangnick im Klaren, ein Selbstläufer wird die Partie für ihn deshalb noch lange nicht. "Wir brauchen eine Topleistung", betont er. Wenn RB diese aber bringe, "dann haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen".

RB will den 2:1-Erfolg von Hoffenheim zu Hause "richtig aufwerten", und dabei soll die jüngste Vergangenheit die Blaupause für den Auftritt am Sonntag liefern. "Wir haben in den letzten Wochen gesehen, wie es geht", sagt Rangnick. Im Falle eines Sieges gegen den Club käme Leipzig auf 14 Zähler aus sieben Ligaspielen, was dem von Rangnick gewünschten Zwei-Punkte-Schnitt entsprechen würde, mit dem man laut des RB-Trainers am Saisonende "mit ganz großer Wahrscheinlichkeit" unter dem ersten vier der Tabelle landen würde.

Beim Streben nach den Punkten 14, 15 und 16 kommt es dem Leipziger Trainer sehr gelegen, dass er personell aus dem Vollen schöpfen kann. "Wir haben alle Mann an Bord", sagt Rangnick. Gegen Nürnberg rechnet er auch wieder mit Kevin Kampl und Emil Forsberg, die in Trondheim nicht im Kader gestanden hatten. Kampl (nach einer Erkältung) und Verteidiger Dayot Upamecano (leichte muskuläre Beschwerden) trainierten am Freitag mit Reha-Coach Frank Roßner individuell, sollen aber am Samstag wieder normal mit dem Team trainieren. Forsberg, der in Trondheim wegen leichter Adduktorenbeschwerden gefehlt hatte, übte derweil bereits am Freitag wieder mit seinen Kollegen.

Auch Augustin wird voraussichtlich im Kader sein

Auch Augustin wird gegen Nürnberg aller Voraussicht nach wieder zum Kader zählen. Wegen des französischen Angreifers, der in Trondheim zum 1:0 traf, bemüht sich RB weiterhin um ein Treffen mit dem französischen Fußball-Verband (FFF). Weil Augustin in der letzten Länderspiel-Pause Anfang September eine Einladung zu Länderspielen der U 21 Frankreichs wegen muskulärer Ermüdung abgesagt, aber dennoch für RB in einem Testspiel gegen Zaglebie Lubin auf dem Platz gestanden hatte, ist man bei der FFF deutlich verstimmt.

Laut Rangnick hat RB von der FIFA über eine eventuelle Beschwerde der FFF beim Weltverband noch nichts vernommen. Und auch die Bestrebungen der Leipziger, eine Zusammenkunft mit den Verantwortlichen des Verbandes zu arrangieren, haben laut Rangnick noch zu keinem Resultat geführt. RB habe noch keine Rückmeldung erhalten, so der Coach am Freitag, man werde aber "nochmal einen Anlauf" unternehmen.

Andreas Hunzinger