Bundesliga

VfL Wolfsburg: Zehner Malli freundet sich mit der "Acht" an

Wolfsburger: "Man kann auch von dort viel nach vorne machen"

Zehner Malli freundet sich mit der "Acht" an

Will defensiv zulegen: Yunus Malli.

Will defensiv zulegen: Yunus Malli. imago

Einen Großteil der bisherigen Saison verbrachte er auf der Reservebank. Am vergangenen Samstag gegen Mönchengladbach schlug dann einmal wieder seine Stunde in der Startelf. "In der englischen Woche haben wir auf ein paar Positionen rotiert. Ich war bereit, Samstag war es so weit", erzählt Yunus Malli. "Ich habe mich gefreut und mein Bestes gegeben. Es war etwas schwierig, reinzukommen, später wurde es besser."

Tatsächlich konnte der 26-Jährige dem Team zunächst kaum helfen, fand dann aber immer mehr in die Partie und steuerte schließlich die Vorarbeit zum 2:2-Ausgleich der Wolfsburger durch Wout Weghorst bei. War es nun die Mannschaft, die ihm zurück in die Partie geholfen hat? Oder kamen die Impulse zuerst von ihm? "Schwer zu sagen", so Malli, "jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir den Punkt geholt haben."

Ist das Wolfsburger Glas halbvoll oder halbleer?

Einen Punkt - wie schon zuvor in Mainz (0:0), wie auch schon im Heimspiel gegen Hertha BSC (2:2), dem die Niederlage gegen Freiburg gefolgt war. Stets ordentliche Leistungen - mit durchwachsener Ausbeute. Ist das Wolfsburger Glas damit halbvoll oder halbleer? Malli: "Es fühlt sich nach einem ordentlichen Start an. Doch in den letzten Wochen wäre mehr drin gewesen. Zwei Punkte in den letzten drei Heimspielen - das ist dann doch schon zu wenig." Vielleicht jedoch sei diese gewisse Unzufriedenheit als Motivation für das nun anstehende Schlüsselspiel in Bremen gar nicht so schlecht, glaubt der in Kassel geborene Deutsch-Türke: "Mit drei Punkten können wir uns im oberen Drittel festsetzen. Wir versuchen einfach, die Punkte zu holen, die wir in den letzten Spielen verschenkt haben."

Malli selbst muss sich mit der Rolle, die ihm Trainer Bruno Labbadia momentan zugedacht hat, arrangieren. Von Hause aus ist er "Zehner", das gibt er zu. "Natürlich spiele ich am liebsten auf der Zehn. Die ist im Moment in unserem System nicht vorhanden. Also versuche ich, meine Stärken von der Acht aus einzubringen, mit hoher Laufbereitschaft und ein paar Ideen nach vorne."

Der beste Weg ist schließlich, sich mit der Rolle im 4-3-3 der Wölfe anzufreunden - ist sie doch der einzige Zugang für Malli zu dem von allen begehrten Platz in der Startformation. "Natürlich muss ich dafür defensiv zulegen", gibt er zu. "Man kann auch von der Position aus viel nach vorne machen, muss aber eben auch nach hinten arbeiten. Dazu muss man einen gewissen Fitnesszustand haben."

Abstimmung mit Camacho und Arnold funktioniert

Mit seinen Kollegen Ignacio Camacho in der defensiven Zentrale und Maximilian Arnold als Nebenmann klappe die Abstimmung ganz gut. "Cama macht es super, er ist ein wichtiger Spieler, der Stabilität ins Zentrum bringt. Die Absprache mit Maxi funktioniert ganz gut, wenn der eine geht, sichert der andere ab. Ich bin schon der Offensivere, aber das Wechselspiel ist vorhanden."

Insgesamt hat Malli ein gutes Gefühl, eine derart düstere Saison wie die vergangene nicht noch einmal mit Wolfsburg zu erleben. "Wir lassen den Ball gut laufen, kommen zu Torchancen, haben viel an der Fitness gearbeitet und hatten in der Vorbereitung viel Zeit, Dinge einzustudieren." Er selbst sei mit der Motivation und Bereitschaft aus der Sommerpause gekommen, es besser zu machen. "Ich hatte den Willen, eine positive Saison mit dem VfL zu erleben. Der Start war okay, die Saison ist natürlich noch lang. Wir haben uns punktuell verstärkt, sind eingespielt. Bisher klappt es sehr gut."

Michael Richter