Bundesliga

Breitenreiter tritt bei Hannovers Weydandt auf die Bremse

Hannover: Trainer begründet die Nichtberücksichtigung

Breitenreiter tritt bei Weydandt auf die Bremse

War am Wochenende nur Zuschauer: Hendrik Weydandt.

War am Wochenende nur Zuschauer: Hendrik Weydandt. picture alliance

Dass er erst dann, wenn sich der erste Rummel einmal gelegt hat, darüber sinnieren würde, was in den vergangenen Wochen mit ihm geschehen ist, wusste Hendrik Weydandt von Beginn an. Zurzeit durchlebt der Mann, der in Hannover eigentlich für die Regionalligaelf vorgesehen war, sich dann aber mit starken Leistungen in der Vorbereitung uns seinem Premierentor beim 1:1 in Bremen für einen Vertrag als Bundesliga-Profi empfahl, eine ganz natürliche Phase mit den klassischen Symptomen eines Schnellstarters.

Ausgerechnet an einem Wochenende, an dem es in der Bundesliga für 96 nach Leipzig ging, vor allem aber die U 23 in der 4. Liga gegen seinen Ex-Klub Germania Egestorf-Langreder spielte (und 4:0 gewann), trat der Klub nun auf die Bremse, ließ Weydandt in beiden Teams komplett außen vor. "Es liegt ein Stück weit in der Verantwortung des Trainers, dass die Jungs nicht verbrennen, sondern langsam herangeführt werden", erläuterte André Breitenreiter die Maßnahme und begründete sie anschließend. "Hendrik hat zum ersten Mal ein bisschen Abstand gewonnen und ein bisschen Freizeit gehabt. Er hat mir auch genauso mitgeteilt, dass er gerade realisiert, was eigentlich alles so passiert ist." Die Nebeneffekte waren typisch. Breitenreiter: "Man hat in der Woche im Training schon gesehen, dass er teilweise angefangen hat, nachzudenken. Und dass er für sich selbst auch eine Erwartungshaltung einnimmt, wenn einmal ein Ball nicht gelingt und er dann sauer auf sich selbst wird. Ich habe ihn beiseite genommen, lange mit ihm gesprochen, ihm gesagt, dass mir das aufgefallen ist, und gefragt, ob alles okay ist."

Spielersteckbrief Weydandt
Weydandt

Weydandt Hendrik

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
9
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
7
3
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
7

Er müsse als Coach "den Jungen dann auch einmal herausnehmen und ihm ein bisschen Luft zum Atmen geben", so Breitenreiter. "Er hat eine Entwicklung von null nicht nur auf hundert, sondern auf hundertfünfzig genommen. Es ist unheimlich viel auf ihn eingeprasselt. Nicht so leicht, das alles in dieser Form zu verkraften."

Für die Zukunft allerdings vertraut der Trainer voll darauf, viel Freude an dem 23-jährigen Shooting-Star zu haben. "Im Grunde könnte er heute schon einen Haken an seine Bundesliga-Saison machen. Aber wir sind davon überzeugt: Wenn es wieder etwas ruhiger wird, wird er die Qualität, die er gezeigt hat, wieder für uns einbringen."

Michael Richter

Bilder zur Partie RB Leipzig - Hannover 96