Bundesliga

Rossow: "Der Club ist ein langfristiges Projekt"

Nürnberg: Meeske zieht positive Bilanz

Rossow: "Der Club ist ein langfristiges Projekt"

Gekommen, um zu bleiben: Niels Rossow ist neuer Kaufmännischer Geschäftsführer beim 1. FC Nürnberg.

Gekommen, um zu bleiben: Niels Rossow ist neuer Kaufmännischer Geschäftsführer beim 1. FC Nürnberg. imago

"Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein", sagt Rossow, der für den Sportartikel-Hersteller Adidas in den letzten zehn Jahren im Ausland tätig war, zuletzt in den USA. Nun zog es ihn auch aus familiären Gründen wieder in die Heimat. "Als gebürtiger Nürnberger ist es ein absolutes Privileg, für den 1. FCN Verantwortung übernehmen", sagt der 41-Jährige, der sein Amt offiziell am 1. Oktober antritt. Zu seiner Vertragslaufzeit wollte Rossow keine Angaben machen, er betont aber: "Ich sehe den Club als langfristiges Projekt und bin hier, um zu bleiben."

Das unterscheidet den Neuen von seinem Vorgänger. Dass es Meeske trotz eines Vertrags bis 2020 aus privaten Gründen zurück in den Norden zieht, hatte sich bereits länger abgezeichnet, Wolfsburg zeigte schon seit dem Frühjahr Interesse. Nun lässt der Club den Finanz-Vorstand zum 31. Oktober ziehen – und kassiert dafür eine Summe im sechsstelligen Bereich.

1. FC Nürnberg - Vereinsdaten
1. FC Nürnberg

Gründungsdatum

04.05.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein.

Niels Rossow

"Ich gehe mit einer gehörigen Portion Wehmut", sagt Meeske, der auf "drei beeindruckende und sehr lehrreiche Jahre" zurückblickt. Der 46-Jährige übernahm den FCN 2015 als Sanierungsfall und zieht nun eine positive Bilanz: "Wir haben eine ganze Menge erreichen können. Die Liquidität ist gesichert, der Transferdruck ist nicht mehr da. Wir haben in diesem Geschäftsjahr endlich ein positives Ergebnis und es gibt eine Lösung für den langfristigen Abbau der Verbindlichkeiten." Zudem gelang es Meeske, die Verbindungen zur regionalen Wirtschaft wiederzubeleben. In diesem Bereich sieht der scheidende Vorstand aber noch viel Potenzial: "Der Club hat bislang nur Teile der wirtschaftlichen Kraft der Region mobilisieren können."

Rossow: Identität des FCN "soll bestehen bleiben"

Diese Aufgabe fällt nun Rossow zu, der das Profil des FCN als Marke schärfen und neue Partner gewinnen soll. Auch ein anderes zukunftsweisendes Großprojekt hinterlässt Meeske unvollendet: die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft. "Mittel- und langfristig müssen neue Kapitalflüsse generiert werden. Eine Ausgliederung könnte dabei ein Szenario sein", sagt Rossow. Er stehe diesem Thema offen gegenüber, wisse aber auch um die "Identität des FCN, die bestehen bleiben soll".

Die angedachte Ausgliederung ist beim Club ein heikles Thema. Sie könnte rund 25 bis 30 Millionen Euro bringen, die Führungsgremien sehen darin die einzige Chance, dauerhaft konkurrenzfähig zu bleiben. Viele Mitglieder stehen den Plänen aber skeptisch gegenüber. Rossow muss also Überzeugungsarbeit leisten, bei Fans und möglichen Investoren. Erst wenn ein Pool von mehreren Partnern steht, soll das Konzept zur Abstimmung kommen.

David Bernreuther