Bundesliga

Dr. Jochen Drees: Mehr Transparenz beim Videobeweis - Ex-Referee und künftiger Videobeweis-Projektleiter äußert sich

Ex-Referee und künftiger Videobeweis-Projektleiter äußert sich

Drees: Mehr Transparenz beim Videobeweis

Künftiger Videobeweis-Projektleiter: Ex-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees.

Künftiger Videobeweis-Projektleiter: Ex-Schiedsrichter Dr. Jochen Drees. imago

Der künftige Videobeweis-Projektleiter Jochen Drees würde strittige Szenen gerne als Video in den Stadien der Bundesliga zeigen. "Wir als Schiedsrichter wären da sehr dran interessiert, um einfach auch die Entscheidung transparent zu machen", sagte der ehemalige Erstliga-Schiedsrichter in der Sendung "Heimspiel!" des Hessischen Rundfunks am Montagabend.

Der Unterschied zur Fußball-WM in Russland, als nahezu alle wichtigen Entscheidungen im Bewegtbild auf den Leinwänden gezeigt wurden, sei aber, dass dies technisch nicht in allen deutschen Stadien möglich sei, sagte Drees.

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"Bei der WM war das so: Da hatte die FIFA direkten Zugriff auf die Leinwände. Das haben wir hier in Deutschland leider nicht. Aber das muss der Weg sein", erklärte der 48-Jährige. Seit dieser Spielzeit werden Stadionbesucher auf den Anzeigetafeln mit Textbausteinen informiert. "Das kann nur der Anfang sein", verdeutlichte Drees.

"Der Videoassistent heißt nicht umsonst Assistent"

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann hatte in der Vorwoche vorgeschlagen, strittige Szenen künftig direkt im Video-Center in Köln zu entscheiden. Drees, der die Leitung des Videobeweises ab 1. Oktober übernimmt, sieht das anders: "Der Videoassistent heißt nicht umsonst Assistent, weil er eben kein Schiedsrichter ist."

Der ehemalige Referee räumte zudem ein, dass der ständige Rollenwechsel zwischen Schiedsrichter und Videoassistent (VAR) für die Unparteiischen nicht einfach sei. "Wir haben spezialisierte Assistenten in den Stadien - wieso sollen wir nicht spezialisierte Assistenten an den Videobildschirmen haben?", regte Drees an.

Wenn der Video-Assistent richtig funktioniere, dann sei er eine Bereicherung, betonte Drees: "Der Videobeweis läuft im Hintergrund - und im Stadion oder am Fernseher bekommen die Leute das nur dann mit, wenn gravierende Entscheidungen zu korrigieren sind, die vom Schiedsrichter auf dem Platz falsch eingeschätzt worden sind."

dpa/mag