Bundesliga

Comeback von Aranguiz im Trial-and-Error-Prinzip

Chilene im Mannschaftstraining, aber nicht beschwerdefrei

Comeback von Aranguiz im Trial-and-Error-Prinzip

Arbeitet hart an seiner Fitness: Charles Aranguiz.

Arbeitet hart an seiner Fitness: Charles Aranguiz. imago

Es ist der nächste Versuch. Am Dienstag stieg Charles Aranguiz nach Knie- und Achillessehnenproblemen wieder ins Mannschaftstraining ein. Wobei das Wörtchen "nach" nicht so ganz richtig ist. Sind die Beschwerden in beiden Körperteilen doch nur "im Moment so, dass Charles es toleriert. Die Probleme sind nicht komplett weg, aber wir müssen jetzt schauen, ob es nach der Belastung schlechter wird", sagte Trainer Heiko Herrlich.

Zumindest während der Dienstagseinheit traten die Probleme nicht wieder in schärferer Form auf. "Aranguiz hat die ganzen Sprints gemacht. Jetzt müssen wir sehen, ob es eine Reaktion gibt. Er wollte alle acht machen, wir wollten eigentlich, dass er weniger macht", erklärte Herrlich, "im Moment ist es soweit, dass er wieder voll einsteigen konnte." Allerdings kündigte Herrlich schon direkt nach der ersten Einheit an, dass Aranguiz nicht auch die zweite am Dienstagnachmittag bestreiten würde.

Am Mittwochvormittag war der Chilene aber wieder mit dabei, zog die Einheit durch. Ein erster Schritt zur vollständigen Genesung. "Bei ihm geht es gerade in Quantensprüngen voran. Er klagt nicht über Probleme. Es tut zwar ein bisschen weh, das ist klar, aber er kann es tolerieren. Da müssen wir einfach mal schauen", sagte Herrlich.

Eine eindeutige Ursache ist trotz jeglicher Diagnostik für die Probleme nicht auszumachen. Folglich tut sich Herrlich weiter schwer zu sagen, wann Aranguiz wieder fit sein wird. "Ich kann es nicht beantworten. Wir hatten ja schon mal den Punkt im Trainingslager, als wir dachten, wir sind über den Berg, aber es gab wieder einen Rückschlag. Man muss es halt immer wieder probieren." Frei nach dem Trial-and-Error-Verfahren.

Herrlich will sich nicht festlegen - Kein Einsatz zum Ligastart

Dementsprechend möchte der Trainer auch keinen Zeitpunkt nennen, wann der Stratege wieder eine wirkliche Alternative werden könnte. "Da kann ich keine seriöse Antwort geben. Wir versuchen ihn zu therapieren, zu stabilisieren. Er wird im individuellen Training stark belastet, dann geben wir ihn fürs Mannschaftstraining frei, aber ob wir jetzt durch sind, kann ich nicht sagen. Ich hoffe es einfach, aber ich kann es nicht sagen", beschrieb der 46-Jährige am Dienstag die nicht zum erste Mal durchgeführten Abläufe.

Allerdings hofft Herrlich, dass sein Anführer, obwohl dieser alle Vorbereitungsspiele verpasste, schnell wieder einsatzbereit ist. "Charly lebt natürlich unheimlich von seiner Erfahrung. Er braucht nicht viel Anlaufzeit. Er kam letzten Sommer auch relativ spät zur Mannschaft, hatte wenige Einheiten und hat relativ schnell und auch gut gespielt. Er ist eigentlich körperlich in einer guten Grundverfassung", erklärt der Trainer.

In der Liga hat er seine Hoffnungen auf einen Einsatz von Aranguiz am 2. Spieltag noch nicht begraben. "Für Wolfsburg habe ich ihn noch nicht abgeschrieben. Diese Woche müssen wir einen Schritt vorankommen", nannte Herrlich die Voraussetzung, die sich am Mittwoch zumindest zu erfüllen schien. Auf die Frage, ob das Spiel in Gladbach für Aranguiz ein Thema sein könnte, antwortete Herrlich aber bereits am Dienstag nur mit einem Wort: "Nein."

Leon Bailey (nach Bänderdehnung in der Schulter) und Karim Bellarabi (nach Kreuzbandzerrung) sind da schon einen Schritt weiter. "Bei ihnen sieht es gut aus", sagt Herrlich. Die beiden Flügelstürmer sollten in Gladbach einsatzbereit sein.

Stephan von Nocks