Bundesliga

Donis sieht keinen nachhaltigen Schaden

VfB Stuttgart: Mainz-Pleiten als Extra-Motivation

Donis sieht keinen nachhaltigen Schaden

Schlechte Erinnerungen: Stuttgarts Anastasios Donis gegen Mainz' Gerrit Holtmann.

Schlechte Erinnerungen: Stuttgarts Anastasios Donis gegen Mainz' Gerrit Holtmann. imago

"In der Liga wollen wir es in Mainz besser machen", schließt sich Anastasios Donis der klaren Marschroute im VfB-Tross an, die da lautet "Wiedergutmachung". Das 0:2 an der Ostsee will der Grieche, der dort in der 71. Minute eingewechselt wurde, schnell abhaken: "Das ist Vergangenheit. Keine Frage, das war ein denkbar schlechter Start."

Den es am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zu korrigieren gilt, gerade wegen der beiden Pleiten in Mainz in Liga und Pokal in der Vorsaison. "Wenn du zweimal verlierst, dann musst du dort unbedingt gewinnen wollen, auch wenn Mainz sehr heimstark ist."

Hat sich der VfB täuschen lassen von einer eindrucksvollen Vorbereitung? "Man darf die Ergebnisse nicht zu hoch bewerten. Die Vorbereitung ist anders, weil der Gegner manchmal müde ist", erklärt der Offensivmann, befürchtet jedoch keinen nachhaltigen Schaden: "Dennoch waren unsere Leistungen gut und entsprechend gut ist auch die Stimmung im Team."

Donis zeigt sich geläutert und gibt sich ehrgeizig

Seine Rolle als Joker behagt Donis dagegen nicht sonderlich. "Grundsätzlich ist es einfacher, zu beginnen. In 15 oder 20 Minuten all seine Qualitäten zu zeigen, ist schwieriger." Darauf aber läuft es aktuell hinaus. Im Angriff führt kein Weg vorbei an Mario Gomez, den in Mainz Daniel Didavi als hängende Spitze flankieren dürfte. Und auf den Bahnen haben Christian Gentner und Erik Thommy den Vorzug, gerade weil sie defensiv strukturierter arbeiten.

Es ist nicht so, dass Donis die Wege nach hinten verweigert. Ganz im Gegenteil. Nach einem kurzen Durchhänger in der Rückrunde fasste sich der 21-Jährige ein Herz, ackerte im Training wie als Einwechsler - doch im Zweifelsfall geht er in potenziellen Balleroberungssituationen das höhere Risiko, manchmal vielleicht in den Augen des Trainers ein zu hohes. "Ich saß schon vergangenes Jahr über einen längeren Zeitraum auf der Bank. Natürlich habe ich mir mehr erwartet, aber ich muss einfach noch härter arbeiten", zeigt sich Donis geläutert von fordernden Aussagen der Vorsaison und gibt sich zugleich ehrgeizig: "Mein erstes Ziel ist die Startelf."

Ich habe gezeigt, dass ich dem Team helfen kann und will."

Anastasios Donis

Ein verlorenes Jahr also? Donis schüttelt den Kopf. Die Debütsaison sei schon gut gewesen. "Ich hatte etwas Pech, dass ich mich direkt nach meinem ersten Tor verletzt habe und dann zwei Monate raus war." Eine Schultereckgelenksprengung legte ihn nach dem Treffer gegen Köln lahm, unter Tayfun Korkut kam er dann meist als Joker - und gewaltig zum Saisonfinale 2017/18 beim FC Bayern (1 Tor, 1 Vorlage). "Ich habe gezeigt, dass ich dem Team helfen kann und will", sagt Donis, der sich auch in Bezug auf die Ziele der Schwaben ambitioniert gibt: "Wir haben Qualität im Kader, aber du brauchst immer Glück. Ich will nicht sagen, dass Europa das Ziel ist, aber unter den ersten Acht zu landen ist ein Anreiz für mich."

Benni Hofmann