Heiko Herrlich möchte keinen Druck aufbauen. Eine Prognose, wann Lukas Hradecky erstmals für Bayer 04 das Tor hüten kann, gibt der Trainer nicht ab. Nur keine falsche Erwartungshaltung wecken. Nach der vor fast fünf Wochen durchgeführten Kiefer-Operation, bei der dem aus Frankfurt gekommenen Neuzugang nicht nur ein Weisheitszahn, sondern unplanmäßig auch eine Zyste aus dem linken Unterkiefer entfernt worden war, ist rein rationales Handeln angesagt und viel Geduld gefragt.
Bislang hat der finnische Nationaltorhüter noch nicht mit der Mannschaft trainiert. Torwartspezifisches Training absolviert der 28-Jährige derzeit mit einem Lacrosse-Helm, der seinen Unterkiefer vor Treffern schützt. Doch jetzt steht Hradecky nicht mehr weit entfernt vom nächsten und letztem Schritt zum Comeback.
Denn die Genesung des Keepers schreitet erfreulich voran. "Der Heilungsverlauf ist äußerst positiv", ist die einzige Aussage, die Herrlich zu dem Thema zu entlocken ist. Werden diese Eindrücke durch eine genaue Untersuchung von Hradeckys Kiefer in den nächsten Tagen bestätigt, bei der auch nochmals ein Röntgenbild des lädierten Knochens gemacht wird, könnte Hradecky im Laufe der nächsten Woche womöglich ins Teamtraining einsteigen - ohne Lacrosse-Helm.
Das Warten aufs grüne Licht
Dass Hradecky, der lieber heute als morgen wieder vollumfänglich zwischen die Pfosten zurückkehren würde, dann bereits zum Ligaauftakt in Gladbach spielen könnte, ist weiterhin auszuschließen, da der Torhüter fast die komplette Vorbereitung und alle Testspiele verpasste.
Hradecky dann ohne Spielpraxis und mit nur einer Hand voll richtiger Trainingseinheiten in einen ersten Einsatz für Bayer 04 zu schicken, wäre sportlich zu riskant und zudem kein gutes Signal für Hradeckys Vertreter Ramazan Özcan und Thorsten Kirschbaum, die die komplette Vorbereitung bestritten. Doch sorgen die gewissenhaften Untersuchungen für grünes Licht für Hradecky, könnte dieser dann schon am 2. Spieltag für die Partie gegen den VfL Wolfsburg ein ernsthaftes Thema werden.