Bundesliga

Rückkehr von Sebastian Kerk beim 1. FC Nürnberg: Es geht Schritt für Schritt voran

Nürnberg: Fragezeichen hinter Einsatz von Löwen

Kerk: Es geht Schritt für Schritt voran

Kein "LKW" mehr, aber noch kein Sportwagen: Sebastian Kerk kämpft sich noch zurück.

Kein "LKW" mehr, aber noch kein Sportwagen: Sebastian Kerk kämpft sich noch zurück. imago

Doch der Reihe nach: Im vergangenen Sommer verpflichtete der Club den Flügelspieler für 500.000 Euro vom SC Freiburg, der ihn die Spielzeit zuvor an den damaligen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen hatte. Und Kerk, der ebenfalls auf Leihbasis in der Spielzeit 2015/16 bereits sechs Monate lang für den Club stürmte, schlug auf Anhieb prächtig ein. Der flinke, schnelle Rotschopf spielte den gegnerischen Abwehrreihen reihenweise Knoten in die Beine. In Zahlen: Nach besagten vier Pflichtspielen zierten sechs Vorbereitungen seine persönlichen Leistungsdaten. Doch dann riss jene beachtliche Bilanz im Wortsinn jäh: Im vierten Pflichtspieleinsatz, das 2:2 gegen Union am 20. August 2017, zerbarst bei einem Antritt in der 70. Minute seine Achillessehne. Jene Saison, die so verheißungsvoll begonnen hatte, endete somit abrupt.

Und es begann eine lange, harte Zeit der Reha, die auch jetzt noch nicht so ganz abgeschlossen ist, auch wenn der 24-Jährige seit dem Trainingsauftakt Ende Juni wieder im Mannschaftstraining steht.

"Ich bewege mich noch wie ein LKW", meinte er scherzhaft, als er Mitte Juli zum ersten Mal wieder für den Club im Wettkampf zum Einsatz kam - beim 3:0 gegen den fünftklassigen Bayernligisten Seligenporten wurde er in der 78. Minute eingewechselt und bereitete den dritten Treffer vor.

Seitdem hat sich sein Fitnesszustand deutlich verbessert, aus dem LKW ist zwar längst wieder ein PS-starker Mittelklassewagen geworden, noch nicht aber ein rasanter Sportwagen - ist nach der langwierigen und schweren Verletzung auch gar nicht möglich. Dass Kerk nun bei beiden Härtetests, dem 0:1 gegen Bologna wie jüngst beim 1:0 gegen Valladolid, jeweils in der Schlussphase zum Einsatz kommen konnte, macht schon mal Mut – ihm und dem Aufsteiger, der gerade auf den offensiven Außenbahnen einen Kerk in der Form von vor einem Jahr sehr gut gebrauchen könnte. Bis dieser aber wieder bei hundert Prozent und ein Startelf-Kandidat für die Bundesliga ist, werden noch etliche Wochen verstreichen. So braucht sein Körper immer noch die eine oder andere Pause – so auch an diesem Dienstag. Als die Mannschaft zunächst im Kraftraum trainierte, war er zwar dabei, als es aber auf den Platz ging, passte er – eine Sicherheitsmaßnahme, die Achillessehne war leicht gereizt.

Löwen für Pokalspiel sehr fraglich

Für Allrounder Eduard Löwen endete diese Einheit eine Viertelstunde vor Ende vorzeitig - schmerzverzerrt hielt er sich den Brustkorb und trottete in Richtung Kabine. "Nur eine Prellung", meinte der 21-Jährige. Auch wenn die genaue Diagnose noch aussteht, fürs DFB-Pokalspiel in Linx wird es damit ganz, ganz eng für ihn. Erstens hat er wegen einer Oberschenkelverhärtung jüngst bereits die zwei Härtetests der Vorbereitung verpasst, und zweitens macht es, was die Folgen anbelangt, häufig keinen großen Unterschied, ob eine Rippe geprellt oder angebrochen ist. Trainer Michael Köllner nahm das erneute Pech seines Schützlings pragmatisch gelassen: "Dann muss halt ein anderer spielen."

Christian Biechele