Als um 11.57 Uhr, knapp eine Stunde nach der offiziellen Eröffnung des "Eintracht-Familientags", eine Lautsprecherdurchsage über das zum Rummelplatz umfunktionierte Stadiongelände im Frankfurter Stadtwald schallt, steht den meisten jungen Fans die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aufgrund des überwältigenden Andrangs sei es fortan nicht mehr möglich, Fotos mit der begehrten goldenen Pokaltrophäe zu machen. "Wir haben nur einen Pokal, mehr als 400 Fotos sind leider nicht machbar", geht die Durchsage weiter. Dass sich am Ende nicht nur 400, sondern weit über tausend Familien auf den Weg zum Stadion gemacht haben, damit konnten wohl selbst die Verantwortlichen nicht rechnen.
Der gigantische Hype, den der Pokalgewinn in der Stadt, ja in der ganzen Region ausgelöst hat, ist ungebrochen. Kleine und große Anhänger stehen Schlange für das neue Trikot, füllen reihenweise Mitgliedsanträge aus und feiern ihre Helden auch noch fast drei Monate nach der magischen Nacht von Berlin so, als wäre sie gestern gewesen. Für die Teampräsentation ist eine eigene Bühne errichtet worden. Nacheinander tritt die neu formierte Mannschaft vor die Fans. Ganz besonders im Fokus steht Ante Rebic, der nach seiner überraschenden Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2022 mit Sprechchören empfangen wird. Trainer Adi Hütter, der die Bühne als letztes betritt, lobt den kroatischen WM-Star in den höchsten Tönen: "Ante ist ein absoluter Schlüsselspieler. Ich bin sehr froh, dass er hier geblieben ist."
Spielersteckbrief Rebic
Trainersteckbrief Hütter
Froh ist der neue Coach auch darüber, morgen seine Pflichtspielpremiere auf der Eintracht-Bank zu feiern. Vor über 50.000 Zuschauern zu spielen sei ein "Traum, der für mich in Erfüllung geht", so Hütter. Sportdirektor Bruno Hübner, dessen Vertrag bis 2021 verlängert wurde, ist die Vorfreude ebenfalls anzumerken: "Morgen kommen die Erinnerungen hoch. Der Niko (Kovac; Anm.d.Red.) muss damit rechnen, dass wir versuchen, auch den ersten Titel der neuen Saison nach Frankfurt zu holen." Für diesen Satz erntet Hübner tosenden Applaus, auch von den Jüngsten. Deren Enttäuschung über das verpasste Selfie mit dem Pokal ist in diesem Moment sowieso schon verflogen.
