Bundesliga

Vedad Ibisevic: "Dieser Weg ist unberechenbar"

Hertha-Kapitän spricht über Transferpolitik

Ibisevic: "Dieser Weg ist unberechenbar"

Wir müssen gucken, wie wir das in dieser Saison hinkriegen": Berlins Angreifer Vedad Ibisevic.

Wir müssen gucken, wie wir das in dieser Saison hinkriegen": Berlins Angreifer Vedad Ibisevic. imago

Aus Herthas Trainingslager in Schladming berichtet Jan Reinold

Vedad Ibisevic über...

...sein Alter und die Mühen der Vorbereitung: "Ich gebe Gas wie alle anderen. Ich versuche, das Beste rauszuholen und fit zu werden. Es wird sicherlich nicht leichter, aber auch nicht viel schwerer. Ich bin zufrieden mit dem Zustand und schaue nach vorne. Man tut sich schwer, aber wenn ich die anderen Spieler höre, die leiden auch alle. Das gibt mir Selbstvertrauen. Von daher ist alles normal."

Spielersteckbrief Ibisevic
Ibisevic

Ibisevic Vedad

...sein Urteil über das Leistungsvermögen des aktuellen Kaders im Vergleich mit dem der Vorsaison: "Wir haben ein paar Jungs dazu bekommen, wir haben auch viele neue junge Spieler. Es wird sich zeigen. In der vergangenen Saison haben wir gesagt, dass wir stärker waren (als in der Saison 2016/2017, d. Red.), haben aber in der Tabelle schlechter abgeschnitten (Zehnter statt Sechster, d. Red.). Deswegen ist so etwas im Fußball immer schwer zu beurteilen. Wir haben keine großen Transfers getätigt, aber den einen oder anderen wichtigen Spieler verloren. Wir müssen gucken, wie wir das in dieser Saison hinkriegen."

...das Aufrüsten anderer Bundesligisten, die wie Hertha eher zur Mittelklasse der Liga gezählt werden: "Das sind Sachen, die wir Spieler gar nicht zu diskutieren haben. Der Verein muss wissen, was er macht und in welche Richtung er gehen möchte. Es sieht momentan so aus, dass die anderen Klubs mehr investiert und gestandene Spieler geholt haben. Das heißt trotzdem nicht für die anderen, dass es zu 100 Prozent klappt. Es gibt keine Garantie im Fußball. Wir haben junge Spieler, dieser Weg ist natürlich unberechenbar. Man muss abwarten, wie sich die jungen Spieler schlagen."

...seine Erwartungen an die neue Saison: "Ich erwarte sicher keine einfache Saison. Alle anderen schlafen nicht, die geben Gas. Es wird eine knallharte Saison. Wir bewegen uns in einem Bereich, in dem die Konkurrenz groß ist. Da sind viele Mannschaften dabei. Man weiß nicht genau, wo wir stehen. In der Bundesliga geht es eng zu. Auch auf die Aufsteiger muss man gucken. Sie sind sicher motiviert."

...Diskussionen über das Niveau der Bundesliga: "Natürlich guckt man immer, wie erfolgreich man international abschneidet. Aber das hängt nicht nur allein von den Resultaten ab. Ich glaube, dass die Bundesliga von Jahr zu Jahr besser geworden ist. Das Spiel ist jedes Jahr schneller und anspruchsvoller geworden, die Spieler sind technisch immer besser ausgebildet. Wie das dann im Vergleich zu anderen Ligen aussieht, kann ich nicht beurteilen. Ich kann nur über die Bundesliga urteilen."

...Tipps für seine Sturmkollegen Pascal Köpke, der von Zweitligist Erzgebirge Aue kam, und Muhammed Kiprit, der aus Herthas Nachwuchs kommt: "Beide haben Qualität, sie sind unterschiedliche Spielertypen. Sie können viel von uns (den erfahrenen Profis im Kader, d. Red.) lernen. Ich versuche ihnen, ein paar Tipps zu geben."

...die Frage, ob ihn einer der beiden an den jungen Ibisevic erinnere: "Schwer zu sagen. Ich habe heute ein Späßchen mit Mo Kiprit gemacht. Er ist aggressiv im Training, foult auch mal. Das ist schon ein guter Weg (lacht)."

...die Verletzung von Davie Selke, der nach einer Lungen-Operation noch wochenlang ausfällt: "Die Situation ändert für meine Einstellung nicht viel, die bleibt gleich. Ich habe immer gekämpft, um zu spielen. Für uns ist der Ausfall von Davie nicht gut. Er hat in der vergangenen Saison wichtige Tore gemacht und bewiesen, dass er ein wichtiger Spieler für uns ist. Bis er wieder zurückkommt, werde ich mehr spielen. Aber es ist vor allem wichtig, wie die Mannschaft damit umgeht. Es geht darum, dass wir gute Resultate hinkriegen, die Davie die Zeit geben, damit er so gut zurückkommt, wie er war."

Stand jetzt sage ich nicht, dass es meine letzte Saison ist.

...seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag und ein mögliches Karriereende: "Stand jetzt sage ich nicht, dass es meine letzte Saison ist. Ich möchte weiterspielen. Aber gut, die Saison ist lang. Vielleicht werde ich in ein paar Monaten anders denken. Stand jetzt fühle ich mich sehr gut."

...einen möglichen Wechsel ins Ausland zum Ende seiner Karriere und die Frage, ob er ein bestimmtes Land bevorzuge: "Da gibt es keine Präferenzen. Erst mal möchte ich noch dieses Jahr in der Bundesliga genießen. Dann schauen wir, was auf mich zukommt. Nach diesem Jahr ist alles möglich."

...seine Überlegungen für die Zeit nach der Karriere – und den Vorschlag, dann doch Schiedsrichter zu werden: "Mamma mia! Das wird nicht passieren (lacht). Ich möchte nach der aktiven Karriere auf jeden Fall im Fußball bleiben, das habe ich immer betont. Ich muss mir noch überlegen, was ich gerne machen möchte. Ich möchte erst mal meine aktive Karriere sehr gut abschließen."

Und immer wieder Wunder: Otto Rehhagel wird 85