Bundesliga

Bundesliga, VfB Stuttgart: Die Ruhe in der Causa Pavard und die Folgen für Kaminski

Kaminski muss sich gedulden

Die Ruhe in der Causa Pavard

Bis zum 13. August im Urlaub: Benjamin Pavard am Samstag bei einem Spiel in Lille.

Bis zum 13. August im Urlaub: Benjamin Pavard am Samstag bei einem Spiel in Lille. imago

Freilich treibt keine Personalie die Fans des VfB Stuttgart so umher wie die des Franzosen – geht er oder bleibt er? Was, wenn Jerome Boateng ...? Und, und, und. In der ohnehin hektischen Branche geht es in Transferphasen noch ein bisschen hektischer zu. Dahingehend fast schon wohltuend entschleunigt ist der Umgang der VfB-Verantwortlichen mit dem Thema Pavard. Einmal mehr betonte Michael Reschke am "Tag des Brustrings" rund um das 1:1 gegen Atletico Madrid, dass man weiterhin davon ausgehe, dass der Weltmeister auch in der bald beginnenden Saison seinen Dienst im Schwabenland verrichten werde. Auch jetzt, wo das Interesse von Manchester United an Jerome Boateng bekannt wurde und ein Wechsel des Nationalverteidigers aus München eine Kettenreaktion auf dem Markt auslösen könnte.

Pavards Argumente für den VfB

Nun könnte man dem Sportvorstand Blauäugigkeit unterstellen, schließlich redet Reschke da von keinem geringeren als dem nationalen Branchenprimus, der Pavard – unter Umständen – schon früher möchte als 2019. Reschkes Coolness aber begründet sich auf zwei gewichtige Argumenten: Die Tatsache, dass der VfB in der Lage ist, nicht verkaufen zu müssen. Und die Bodenständigkeit Pavards, der durchaus weiß, dass ihm ein weiteres Entwicklungsjahr in Stuttgart noch guttun würde. In einem Umfeld, in dem er sich auskennt, augenscheinlich wohlfühlt und in dem er vor allem gesetzt ist.

Spielersteckbrief Pavard
Pavard

Pavard Benjamin

Spielersteckbrief M. Kaminski
M. Kaminski

Kaminski Marcin

Urlaubsende am 13. August läutet Gespräche ein

Am 13. August kommt der 22-Jährige aus dem wohlverdienten WM-Urlaub zurück. An diesem Tag werden sich die VfB-Verantwortlichen mit Pavard zusammensetzen. Man wird sprechen. Über die WM, den Urlaub, die Saison. Und selbstredend auch über den FC Bayern. Da geht es nicht um emotionale Treueschwüre, sondern einfach um das Gefühl, ob die raketenartige Entwicklung des jungen Mannes nicht doch schon Begehrlichkeiten bei ihm selbst geweckt hat, um das letzte Quäntchen Sicherheit – und dieses Gefühl lässt sich tatsächlich am besten im direkten Gespräch entwickeln, beim Blick in die Augen. Die Signale aus Frankreich jedenfalls waren bislang stets klar, nämlich dass Pavard noch eine Saison bei dem Klub bleibt, dem er 2017 mit zur Rückkehr in die Bundesliga verhalf. Daher die Ruhe bei Reschke und Co.

Dass sich Marcin Kaminski für einen möglichen Wechsel oder eine Leihe mindestens bis zu jenem Gespräch gedulden muss, ist nur professionell. Wer weiß schon, was morgen im verrückten Fußball passiert? Wie stünde man da, gäbe man den Polen ab und in der Causa Pavard gäbe es doch noch die große Überraschung? Mit drei Innenverteidigern und ziemlich begossen, wäre doch die zielgenaue und früh abgeschlossene Kaderplanung zumindest für diese eine Position einigermaßen konterkariert.

Benni Hofmann