Bundesliga

Eintracht Frankfurt: Adi Hütter nennt Gelson Fernandes seinen "Spielertrainer"

Frankfurt: Warum der Sechser so wichtig ist

Hütter nennt Fernandes seinen "Spielertrainer"

Frankfurter Musterprofi: Gelson Fernandes.

Frankfurter Musterprofi: Gelson Fernandes. Getty Images

Kämpferisch, läuferisch und menschlich war Fernandes auf allen Stationen in seiner bunten Vita ein Gewinn für die jeweilige Mannschaft. Immer ein Lächeln im Gesicht, nie um ein freundliches Wort verlegen – der 31-Jährige ist das, was man unter einem Musterprofi versteht. "Gelson ist ein absolut positiver Spieler und ein wichtiges Element in der Mannschaft", lobt Hütter. Der in Kap Verde geborene und in der Schweiz aufgewachsene Fernandes steht wie kein zweiter Spieler im Kader für die Internationalität der Mannschaft. Da er mehr Sprachen beherrscht, als er Finger an einer Hand hat, ist er vielen der ausländischen Spieler eine Hilfe. "Für mich ist er auf dem Platz wie ein Spielertrainer. Er teilt die Jungs gut ein, spricht viele Sprachen und kann deshalb jeden einzelnen in seiner Sprache unterstützen und coachen", erklärt Hütter. Der Mittelfeldkämpfer ergänzt: "Meine Aufgabe ist es, die jungen Spieler zu führen und ihnen zu helfen – ob ich spiele oder nicht. Ich muss meiner Mannschaft helfen."

Wadenbeißer, ständig unterwegs

Fernandes ist ein Spielertyp der Marke Wadenbeißer, giftig im Zweikampf und viel unterwegs, spielerisch aber limitiert. Dass er in 90 Minuten über zwölf Kilometer abspult, ist die Regel, nicht die Ausnahme. 19-mal waren seine Dienste in der vergangenen Saison gefragt, hinzu kamen drei Einsätze im Pokal. Ob Hütter den Sechser häufiger aufstellen wird, bleibt abzuwarten. Mit Fernandes' Auftritt gegen Ferrara war der Trainer jedenfalls zufrieden: "Er hat eine ordentliche Leistung gezeigt."

Spielersteckbrief Fernandes
Fernandes

Fernandes Gelson

Trainersteckbrief Hütter
Hütter

Hütter Adolf

Der Schweizer Nationalspieler (67 Länderspiele) sieht auf die Eintracht noch viel Arbeit zukommen. "Wir müssen mehr machen, das ist ganz klar. Es gibt noch Luft nach oben", sagte Fernandes nach der Niederlage gegen Ferrara. Mit der Leistung gegen den italienischen Erstligisten war er trotz des 1:2 aber durchaus zufrieden: "Wir waren gut im Spiel und haben das, was wir im Training geübt haben, gut gemacht. Wir hatten auch viele Chancen, müssen sie aber verwerten. Hinten haben wir nicht viel zugelassen und trotzdem zwei Tore bekommen, das ärgert mich."

"Das Ziel war es nicht, gegen Ferrara frisch zu sein"

Dass die Leistung gegen Ferrara noch nicht das Gelbe vom Ei war, führt der Mittelfeldspieler auch auf die "Müdigkeit" nach der harten Trainingswoche zurück: "Wir haben viel gearbeitet. Das Ziel war es nicht, gegen Ferrara frisch zu sein. Wir haben noch Zeit, um die Spritzigkeit zu kriegen." Hütter hat der Mannschaft bis einschließlich Dienstag freigegeben, das sollte reichen, um die Akkus aufzuladen und mit der entsprechenden Frische in die Vorbereitung auf das Supercupspiel gegen den FC Bayern am nächsten Sonntag zu gehen. "Auf uns wartet eine harte und lange Saison, das wissen wir. Jetzt müssen wir uns gut erholen", weiß Fernandes.

Julian Franzke