Bundesliga

Wiedwald patzt gegen Ferrara

Frankfurt verliert auch zweiten Test in Gais

Wiedwald patzt gegen Ferrara

Erwischte keinen guten Tag: Eintracht-Keeper Felix Wiedwald.

Erwischte keinen guten Tag: Eintracht-Keeper Felix Wiedwald. imago

Von Frankfurts Testspiel in Gais (Italien) berichtet Julian Franzke

Adi Hütter setzte auf die gleiche Grundformation wie gegen den FC Empoli. In Ballbesitz formierte sich ein 3-4-2-1, gegen den Ball wurde aus der Dreier- eine Fünferabwehrkette. Vier Änderungen nahm der Coach vor: Für Timothy Chandler, Jonathan de Guzman, Francisco Geraldes und Luka Jovic kamen Danny da Costa, Gelson Fernandes, Marco Fabian und Sebastien Haller in die Partie.

Anders als gegen Empoli agierte Frankfurt abwartender, hohes Pressing im letzten Drittel war kaum zu sehen. Insgesamt wirkte die Eintracht trotz der Niederlage stabiler und kompakter als noch am Mittwoch, zumindest vor der Pause kam Ferrara kaum gefährlich vor das Tor. Für die verdiente Führung sorgte der auffällige Haller, der sich nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Mijat Gacinovic stark durchsetzte und kaltschnäuzig vollstreckte (23.). Der Franzose hatte in der ersten Hälfte noch zwei weitere Möglichkeiten auf dem Kopf (17.) und dem Fuß (25.). Hinten wurde es nur einmal brenzlig, als Francesco Vicari einen Kopfball nach einer Ecke knapp neben das Tor setzte (34.).

Nachdem Hütter zur Pause auf Wechsel verzichtet hatte, bot sich den geschätzt 1.000 Zuschauern nach dem Wiederanpfiff zunächst das gleiche Bild: Frankfurt bestimmte das Spiel, Ferrara blieb harmlos. Die beste Chance im zweiten Durchgang bot sich Marco Fabian, der von Haller eingesetzt wurde, sich gut behauptete, aber am linken Pfosten scheiterte (50.).

Wie schon gegen Empoli sollte sich die fehlende Effizienz beim Torabschluss rächen. In der 65. Minute spielte Keeper Felix Wiedwald einen haarsträubenden Fehlpass zum Gegner, Jasmin Kurtic netzte zum Ausgleich ein. Rund zehn Minuten später hatte Haller die erneute Führung auf dem Fuß, scheiterte aber am Schlussmann der Italiener.

Als alle schon mit dem Abpfiff rechneten – die dritte Minute der Nachspielzeit war gerade angebrochen – kam Empoli noch einmal halbrechts gefährlich in den Strafraum, und der steil geschickte Gabriele Moncini erzielte das 2:1. Unterm Strich ein glücklicher Sieg für Ferrara, die Italiener waren fast über die gesamte Spielzeit die schwächere Mannschaft.

"Man ärgert sich immer über Niederlagen, aber man muss das richtig einordnen. Ich habe ein besseres Spiel gesehen als gegen Empoli. Vor allem deswegen, weil die Mannschaft das, was wir im taktischen Bereich trainiert haben, über 60 Minuten sehr gut umgesetzt hat", resümierte Hütter. Der Trainer lobte die "gute Kompaktheit", erklärte, dass man nicht "immer nur vorne draufgehen" könne, bemängelte aber: "Es ist ärgerlich, dass wir unsere Torchancen nicht eiskalt genutzt und Fehler gemacht haben, die man nicht machen muss."