Aus dem Leverkusener Trainingslager in Zell am See berichtet Stephan von Nocks
Im Trainingslager, wenige Tage nach seinem Kollaps , sprach der Flügelstürmer nach seiner ersten individuellen Einheit über ...
Spielersteckbrief Bellarabi
Spielersteckbrief Nouri
.... den Kollaps: Als ich im Nachhinein die Bilder gesehen habe, habe ich mir Gedanken gemacht, wie es passieren konnte. Ich hatte mich an dem Tag schon nicht so gut gefühlt, aber das ist normal in der Vorbereitung. Da gibt es mehrere Tage, an denen man sich schwächer fühlt. Ich weiß nur, dass ich in der Halbzeit gemerkt habe, dass die Kraft etwas weg war. Aber alles war eigentlich ganz normal. Keine Anzeichen, dass etwas passieren könnte. Ich hatte genug Wasser getrunken. Dann bin ich umgekippt. In der folgenden halben Stunde war ich nicht so richtig da, bin im Krankenhaus wieder richtig zu mir gekommen. Wie das alles passieren konnte, weiß ich nicht so richtig.
... die Folgen: Wir haben alle Test gemacht. Gehör, Herz, den ganzen Körper komplett durchgecheckt. Das war mir und Bayer sehr wichtig. Da wurde zum Glück nichts gefunden, alles ist super. Das ist jetzt auch für mein Gefühl wichtig, ich hatte einfach einen Hitzekollaps. Das kann jedem einmal passieren. Die Ärzte haben super reagiert.
... den Schockmoment: Natürlich war das ein Schock für mich und meine Familie. Ich selber habe mich sehr erschrocken. Gerade, weil ich mich dieses Jahr topfit und sehr stark fühle. Der Kollaps ist medial aber schlimmer rübergekommen als es war. Das Problem war, dass ich so lange nicht bei mir war. Normalerweise bist du bei so einem Kollaps kurz weg, dann legt jemand einem die Beine hoch und du kommst wieder. Ich war halt ein paar Minuten länger offline.
Normalerweise bist du bei so einem Kollaps kurz weg, dann legt jemand einem die Beine hoch und du kommst wieder. Ich war halt ein paar Minuten länger offline.
Karim Bellarabi
... die Nachwirkungen: Ich war eine Nacht im Krankenhaus und wollte am nächsten Tag sofort wieder trainieren. So habe ich mich gefühlt. Im Krankenhaus hatte ich etwas Kopfschmerzen, aber am nächsten Tag war alles ganz normal. Ich habe ja keine Verletzung, aber ich habe auch verstanden, dass ich nicht direkt wieder trainieren kann, weil es eine ernstere Sache war. Doch ich habe keine schlechten Gedanken im Hinterkopf. Die Sache ist abgehakt.
... seine Gedanken danach: Worüber ich mir Gedanken gemacht habe, sind so Fälle wie der von Abdelhak Nouri von Ajax Amsterdam (Nouri hatte 2017 mit 20 Jahren während eines Testspiels einen Herzstillstand, durch den er bleibende Hirnschäden davontrug, Anm. d. Red.). Er ist auch einfach umgekippt. Das war eine sehr traurige Geschichte, nach der sich jeder Fußballer gefragt hat, wie so etwas passieren kann. Deswegen hatten sich auch meine Freunde und Familie sehr erschrocken.
... sein erstes Training nach dem Kollaps: Mir geht es wieder richtig gut. Beim Training habe ich gar nichts gemerkt. Ich fühle mich frisch, die Beine sind auch frisch. Ich werde jetzt Teile mit der Mannschaft trainieren und dann die Belastung Tag für Tag steigern.
... sein angestrebtes Comeback: Am Sonntag zu spielen, kann ich mir gut vorstellen. Bis Donnerstag sollte ich wieder richtig mit der Mannschaft trainieren können. Und dann ist es sinnvoll, am Sonntag das Spiel anzuvisieren. Das ist mein Ziel.
.... seine Ambitionen nach einer für ihn enttäuschenden Saison: Ich möchte mich natürlich steigern. Letztes Jahr war ich nicht ganz zufrieden mit allem. Aber es geht um die Mannschaft. Ich fühle mich super fit. Wir haben auch dieses Jahr wieder einen super Kader. Es macht richtig Spaß, hier zu arbeiten. Ich möchte einfach mein Bestes einbringen.
... Neuzugang Paulinho: Brasilianer sind einfach sehr positive, sympathische Menschen. Wie auch Wendell. Es macht Spaß mit den Jungs. Und man sieht schon im Training, dass Paulinho ein super Fußballer ist. Da haben wir uns nochmal verstärkt.
