Aus Leverkusens Trainingslager in Zell am See (Österreich) berichtet Stephan von Nocks
Er waren fast eineinhalb Stunden, in denen Karim Bellarabi mit Athletiktrainer Daniel Jouvin sein Programm abspulte: Koordination, Kräftigung und Laufschule. Der 28-Jährige arbeitete sechs Tage nach seinem Kollaps in Wuppertal am Vormittag noch nicht mit gebremster Intensität.
Spielersteckbrief Bellarabi
Seine Eingliederung ins Teamtraining soll nun schrittweise schon mit der Einheit am Montagnachmittag erfolgen. Auch wenn man bei Bayer Vorsicht walten lässt, nachdem Bellarabi nach seiner Auswechslung in der Halbzeit zu Beginn der zweiten Hälfte beim 2:0-Sieg in Wuppertal vor der Ersatzbank hitzebedingt kollabiert war. "Es ist eine schwierige Geschichte. Wie gehst du mit so einem Kollaps um?", weiß Rudi Völler, "er wird sich ein bisschen heranarbeiten in dieser Woche." Bayers Geschäftsführer Sport geht davon aus, dass Bellarabi noch im Trainingslager sein Comeback geben wird. "Vielleicht kann er am Sonntag schon eine Halbzeit spielen", so Völler.
Herrlich: "Er kratzt natürlich"
Ähnlich positiv schätzt auch Heiko Herrlich Bellarabis Weg zurück auf den Platz ein. "Ihm geht es gut. Das ist jetzt eine reine Vorsichtsmaßnahme", erklärt der Trainer, der den Zeitplan für den Flügelspieler skizziert, nach dem dieser in den nächsten Einheiten immer weiter ins Teamtraining integriert werden soll. "Am Donnerstag wird er ausbelastet", kündigt Herrlich an.
Wenn Bellarabi dies gut übersteht, wird er an den folgenden Tagen normal mittrainieren. "Und dann darf er am Sonntag spielen", so Herrlich. Der Trainer lässt bei Bellarabi Vernunft walten. "Er kratzt natürlich. Er hätte am liebsten, als er aus dem Krankenhaus gekommen ist, am nächsten Tag wieder mittrainiert", erzählt Herrlich. Am Donnerstag darf Bellarabi das auch wieder ohne Handbremse.
