Jahrelang wurde zuletzt von der sogenannten "falschen Neun" gesprochen (nominell die einzige Spitze, die sich aber immer wieder zurückfallenfallen lässt, so eine Überzahl im Mittelfeld schafft und gleichzeitig Räume öffnet). Doch schon seit einiger Zeit kehrt der klassische Neuner auf die Plätze dieser Welt zurück.
Das ist auch Dieter Hecking aufgefallen. ""Wir haben die Renaissance des echten Mittelstürmers erlebt. Giroud, Kane, Mandzukic, Lukaku, das sind alles Spieler, die mit Körper und Wucht arbeiten", sagt Gladbachs Coach.
Auffällig auch, dass viele Teams, die auf Ballbesitz setzten, nicht durchkamen. Spanien scheitert an Russland trotz 1115 gespielter Pässe (3:4 i.E.), im gesamten Turnier spielt "La Furia Roja" ganze 3392 Zuspiele (3087 kommen an). Vizeweltmeister Argentinien (60 Prozent Ballbesitz) lässt sich indes von Frankreich nach 2:1-Führung auskontern und verliert am Ende mit 3:4. Weltmeister Deutschland scheidet gegen Südkorea (0:2) bereits in der Vorrunde aus, obwohl die DFB-Elf stolze 70 Minuten die Kugel am Fuß führt. Kurzum: Ist der Siegeszug des Ballbesitzfußballs also vorbei? Nein, sagt zumindest Hecking: "Das Ende des Ballbesitzfußballs sehe ich noch nicht."
Außerdem ist Hecking noch eine ganz andere "Neuerung" aufgefallen und die würde er sich auch für die Bundesliga künftig wünschen: "Die Schiedsrichter haben den Mut gezeigt, auch mal sechs, sieben, acht Minuten Nachspielzeit zu geben."
Lesen Sie die ganze Umfrage mit Julian Nagelsmann, Christian Streich, Tayfun Korkut, Manuel Baum, und Sandro Schwarz in der aktuellen Ausgabe des kicker. Außerdem stellt der kicker DFB Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich die Fragen zur WM und die mögliche Folgen für die Bundesliga. Außerdem gibt es eine WM-Bilanz aller Bundesligaspieler die bei der WM waren.
